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Von einer Kriminalstatistik mit eingeschränkter Aussagekraft spricht die Thüringer FDP. Viel wichtiger sei indes, so der stellvertretende Landesvorsitzende und Innenpolitiker Dirk Bergner, sich endlich Gedanken über eine angemessene Ausstattung der Polizei mit Personal und Technik zu machen

"Wenn man hinter die Grundlagen der Kriminalstatistik schaut, zeigt sich, dass ein Großteil der Arbeitsbelastung unserer Polizei schlicht vernachlässigt wird.", kritisiert der FDP-Innenexperte. So werde beispielsweise der Bereich Internetkriminalität ausgeblendet, wenn die Geschädigten zwar in Thüringen lebten, die Straftat aber vom Ausland aus begangen werde.

"Trotzdem sind Thüringer Polizisten mit der Ermittlung beschäftigt", erläutert Bergner, nicht ohne nachzulegen: "Apropos Internet: In der vergangenen Legislatur verfügten gerade mal fünf Prozent der Thüringer Kriminalpolizisten über einen Internetzugang. Es gibt auch jetzt kaum Hinweise darauf, dass der neue Innenminister das grundlegend verbessert hätte." Nach wie vor schicke das Land die Thüringer Polizei in der digitalen Postkutsche auf die Datenautobahn, erinnert der ehemalige Landtagsabgeordnete an eine kleine Anfrage, mit der er seinerzeit "diese Missstände" ans Tageslicht gefördert hatte. "In Zeiten rapide zunehmender Internetkriminalität ein Unding", so der Freie Demokrat.

Ebenso sei es höchste Zeit, für mehr Polizisten vor Ort zu sorgen. "Wenn in einem Landkreis zwei Einsatzfahrzeuge zur Verfügung stehen, kann die Antwort nicht sein, per Gebietsreform drei Kreise zusammenzufassen, um dann sechs Fahrzeuge pro Kreis parat zu haben", spöttelt der Liberale. Wichtig sei, endlich ausreichend auf die massiv gestiegene Arbeitsbelastung der Polizeiangehörigen in Thüringen zu reagieren durch bessere technische Ausstattung, durch mehr Personal und durch eine bessere Gestaltung der Arbeitsabläufe. Dann könne auch auf kosmetische Kniffe zur Schönung in Statistiken verzichtet werden, so Bergner abschließend.