Keine systematische Bombensuche in Thüringen
Innenpolitischer Sprecher Dirk Bergner, MdL
Innenpolitischer Sprecher Dirk Bergner, MdL

"Nicht geräumte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg stellen bis heute ein Risiko dar", erklärt Dirk Bergner, innenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion anlässlich des 66. Jahrestages der schweren Bombenangriffe auf Weimar und Erfurt. Auch Nordhausen war noch im Februar 1945 mehrfach Ziel alliierter Bomber geworden. "Die Blindgänger aus diesen Angriffen liegen jetzt seit Jahrzehnten im Boden, oft nur wenige Meter tief", sagt Bergner. Im Lauf der Zeit seien diese aber nicht etwa weniger gefährlich geworden, so der Liberale weiter. "Im Gegenteil: Durch die fortschreitende Korrosion reichen oft schon leichte Erschütterungen, um eine Explosion auszulösen", erklärt Bergner. Dies stelle für etwa für Landwirte und Bauarbeiter eine ernste Gefahr dar. Deshalb sei es ihm völlig unverständlich, warum das Land Thüringen keine systematische Suche betreibe.

Besonders kritisch findet Bergner, dass das Land seit 1996 die Kampfmittelsuche ausschließlich an private Akteure übertragen habe und sich offenkundig selbst nicht mehr in der Verantwortung sehe. Aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion gehe nicht hervor, nach welchen Kriterien die Such- und Räumdienste überprüft und zugelassen würden. Dabei sei dies im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig. Erst im letzten Juni waren in Göttingen drei erfahrende Experten beim Versuch eine Bombe zu entschärfen getötet worden. "Die Antwort der Landesregierung war wie so oft mehr als unbefriedigend" kritisiert Bergner. Er habe den Anschein, die Regierung nehme die Thematik auf die leichte Schulter. "Das Land ist in der Pflicht für die Sicherheit seiner Bürger Sorge zu tragen. Es darf über die Gefährdung durch Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg nicht einfach hinwegsehen", so Bergner abschließend.

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