Kreis - FDP wählte am Sonntag ihre Kandidaten für die Delegiertenkonferenz
Patrick Kurth (MdB) zu Gast
Patrick Kurth (MdB) zu Gast

Kein Sonntag zum Ausschlafen war es für die FDP - Mitglieder im Landkreis Greiz. Für 10.00 Uhr hatte der Kreisvorstand zur Wahl der Delegierten für die Delegiertenkonferenz eingeladen. Sieben Delegierte stellt der Kreisverband Greiz, um im Herbst die Landesliste der Thüringer Liberalen für die Bundestagswahl mitzubestimmen. Demnach wird die Kreis - FDP durch Joachim Brock (Seelingstädt), Jens Zimmer und Alexander Popp ( beide Zeulenroda - Triebes), Raimund Kolbe (Bad Köstritz), Michael Gewohn (Ronneburg), Jan Bettermann (Greiz) und Dirk Bergner (Hohenleuben) vertreten. Als Ersatzdelegierte wurden Marion Seidemann (Zeulenroda - Triebes) und Manfred Plarre (Harth - Pöllnitz) gewählt.

Als Gast konnten die Anwesenden den Thüringer FDP - Generalsekretär und Bundestagsabgeordneten Patrick Kurth begrüßen, der in seinem Grußwort und der anschließenden Debatte naturgemäß vor allem in bundespolitischen Themen Rede und Antwort stand. Als "besonders unredlich" geißelte Kurth, dass "diejenigen, die seinerzeit am Parlament vorbei beispielsweise die Aufnahme Griechenlands in den Euroraum betrieben haben, sich heute besserwisserisch hinstellen und jene angreifen, die darum kämpfen, die Folgen in den Griff zu kriegen." Unter Rot - Grün und Kanzler Schröder habe es zu dem Thema gerademal eine Aktuelle Stunde im Bundestag gegeben, erinnerte der Bundestagsabgeordnete. Über die Landespolitik und die Arbeit des Kreisverbands berichtete FDP - Kreischef und Landtagsabgeordneter Dirk Bergner. Als große Herausforderung sieht Bergner unter anderem den Umgang des Landes mit den Kommunen. "Wenn Finanzminister Voß immer noch keine klaren Zahlen für den Kommunalen Finanzausgleich vorlegt und schon wieder Gerüchte über weitere Kürzungsorgien gegenüber den Kommunen die Runde machen, ist das alles andere als beruhigend", ahnt der ehrenamtliche Bürgermeister Hohenleubens. Auch die 400 Millionen Euro Einsparungen, die sich nach Vorstellungen der CDU - Fraktion bei einer Reform des Landesapparats ergäben, seien bestenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. "Wer aber weiß, dass der Landeshaushalt mittelfristig strukturell um mindestens rund anderthalb Milliarden Euro abspecken muss und beim Landesapparat nur 400 Millionen ansetzen will, der ahnt, wer das Gros schlucken soll", befürchtet Bergner kommende Verteilungskämpfe zu Lasten der Kommunen.

Bei der Arbeit des Kreisverbands sieht der 47 - Jährige die Frage der Nachwuchsgewinnung als Wehrmutstropfen. "Wie anderen Parteien auch, gelingt es uns nicht ausreichend, junge Leute für politische Arbeit zu gewinnen", wirbt der Kreischef der Liberalen und sagt: "Wir sind offen für neue Mitglieder, die etwas bewegen wollen und denen eine liberale Geisteshaltung nicht fremd ist." Insgesamt aber sei der Kreisverband gut aufgestellt. "Die Debatten verlaufen quicklebendig, durchaus kritisch, aber immer sachlich und so, dass man auch ein Bier miteinander trinken kann, fasste der Brücklaer in seinem Schlusswort zusammen.

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