Kreisvorsitzendenkonferenz in Erfurt
Lindner skiziiert den Weg bis zur Bundestagswahl
Lindner skiziiert den Weg bis zur Bundestagswahl

Über 100 Kreisvorsitzende der FDP trafen sich am Sonntag in Erfurt, um mit Christian Lindner, Nicola Beer, Uwe Barth und Alexander Graf Lambsdorff über die aktuelle Lage und die unmittelbar bevorstehenden Herausforderungen für die FDP zu diskutieren. Sie nahmen aber auch das Ziel Wiedereinzug in den Bundestag 2017 ins Visier.

Bei der Kreisvorsitzenden-Konferenz in Erfurt stand die Strategie 2017, mit der die FDP den Wiedereinzug in den Deutschen Bundestag anstrebt, im Mittelpunkt der Beratungen mit FDP-Parteichef Christian Lindner. FDP-Generalsekretärin Nicola Beer stellte die Kampagnen zur Europawahl und zu den Kommunalwahlen vor. Und FDP-Spitzenkandidat Alexander Graf Lambsdorff erläuterte die Ziele der FDP zur Europawahl. Der rote Faden der Veranstaltung: Die rege und konstruktive Aussprache zu den jeweiligen Beiträgen.

Der gastgebende FDP-Parteivize Uwe Barth, dessen thüringischer Landesverband nicht nur den in den Vorbereitungen für den Europa- und Kommunalwahlkampf steckt, sondern auch für die Landtagswahlen, freute sich in seiner Begrüßung über die aus ganz Deutschland angereisten liberalen Kommunalpolitiker. Er erhoffe sich zum Beginn des Wahljahres Impulse für den Landesverband und die vielen kommunalen Mandatsträger. "Die FDP wird im Europaparlament, im Thüringer Landtag, in den Gemeinde- und Stadträten und natürlich auch im Bundestag gebraucht", gab Barth den Tenor der gesamten Veranstaltung vor.

"Wir haben eine Menge Aufgaben vor uns liegen: Wir müssen Vertrauen zurückgewinnen und Kompetenzen erarbeiten: wir müssen intern neu kommunizieren und uns nach außen neu aufstellen", so Barth. Die Analyse der Lage sei dabei landauf landab gar nicht so unterschiedlich. Barth gab die Losung aus: "Wenn im Frühjahr Kreistage und Gemeindeparlamente gewählt werden, wollen wir überall möglichst in Fraktionsstärke wieder einziehen. Wir sind stark verwurzelt und im Gegensatz zu manchen Mitbewerbern eben keine Dame ohne Unterleib", sagte der FDP-Landeschef.

FDP-Parteichef Christian Lindner nahm die Vorlage gerne auf und ging in seinem Beitrag in medias res. Die klare Botschaft lautete: Die FDP kommt zurück. Seine Partei sei zwar im Wandel, könne aber auf einem intakten Fundament aufbauen.

Für die Herausforderung 2017 hat Lindner die "sozialdemokratisierte Union" als Hauptgegner ausgemacht. "Die Union gibt die Prinzipien der Marktwirtschaft auf. Wir wenden uns auch an die enttäuschten Wähler der Union", so der FDP-Parteichef auch mit Blick auf den Europawahlkampf. Die FDP werde den "neuen heimatlosen Marktwirtschaftlern ein sachliches und seriöses Politik-Angebot" unterbreiten. Die Chance für die Liberalen liege auch darin, dass sie ihre Werte nicht verändern müsse. "Die FDP muss ihnen wieder gerecht werden", so Lindner.

Der Neustart sei aber kein Selbstläufer. Es sei noch ein langer Weg zu gehen, um wieder Vertrauen herzustellen. Die Ausgangslage sei schwierig, da die "Marke FDP schwer beschädigt" sei, die Handlungsressourcen gering, genauso wie die mediale Aufmerksamkeit. In der Folge legte Lindner dar, wie die FDP neue Glaubwürdigkeit gewinnen und ihre Kompetenzwerte verbessern kann.

Alexander Graf Lambsdorff, Spitzenkandidat zur Europawahl, resümierte: "Wir haben keine Bundestagsfraktion mehr, aber die Partei lebt. Wir haben eine breit aufgestellte Basis mit rund 5.000 kommunalen Mandatsträgern und 2.500 neuen Mitgliedern seit der Bundestagswahl. Das Beste ist aber - und das war hier in Erfurt spürbar - die hohe Motivation, mit der wir die FDP wieder aufbauen werden - auch wenn allen klar ist, dass das ein langer und schwieriger Weg werden wird."

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