Wirtschaft
Wirtschaftspolitiker Thomas L. Kemmerich, MdL
Wirtschaftspolitiker Thomas L. Kemmerich, MdL

"Wir sagen Ja zum Meister", erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Thomas L. Kemmerich, und fordert ein ebenso klares Bekenntnis der anderen Landtagsfraktionen. Die FDP-Fraktion hat zur heutigen Plenarsitzung einen Antrag eingebracht, "Den Meisterbrief als Qualitätssiegel des Handwerks schützen und Handwerkerbonus weiterentwickeln". Darin fordern die Liberalen, den Erhalt des Meisterbriefs, die Einführung eines sogenannten Meisterbonus analog dem Freistaat Bayern sowie den Erhalt und eine Weiterentwicklung des Handwerkerbonus.

"Der Meisterbrief ist unverzichtbar für die duale Ausbildung. Wer die duale Ausbildung stärken will, muss den Meisterbrief erhalten", betont Kemmerich. Der Meisterbonus wäre für den Wirtschaftsliberalen eine geeignete Maßnahme zur Fachkräftesicherung und Unternehmensnachfolge. Der Freistaat Bayern unterstützt die Meisterausbildung mit 1000 Euro für jeden Absolventen. "Beim parlamentarischen Abend des Handwerks im Thüringer Landtag zeigten sich die Vertreter der anderen Fraktionen offen für den Vorschlag der FDP", erinnert Kemmerich. "Wir wollen jetzt im Interesse des Thüringer Handwerks Nägel mit Köpfen machen und erwarten ein klares Bekenntnis des Landtags zum Thüringer Handwerk."

"Die Vorgaben aus Brüssel gefährden das einmalige und erfolgreiche deutsche Ausbildungssystem", verweist Kemmerich auf ein zweites Problem für das deutsche Handwerk. Sie sehen vor, dass jedes Land bis Ende Januar alle Berufe, bei denen es Zugangsbeschränkungen wie z. B. Gesellen- oder Meisterbriefe gibt, zu melden und genau zu beschreiben hat. Jedes Land ist verpflichtet, bis April 2015 beziehungsweise Januar 2016 einen "nationalen Aktionsplan" zu erstellen, in dem dargelegt wird, ob und in welchem Umfang die bisher reglementierten Berufe geändert oder gar abgeschafft werden. Ggf. will die EU-Kommission durch "Abhilfemaßnahmen" den unbegrenzten Zugang zu reglementierten Berufen in den Mitgliedsländern der EU zu erzwingen. "Grundsätzlich ist es ein hehres Anliegen, den Berufszugang erleichtern und Transparenz bei der Anerkennung von Abschlüssen schaffen zu wollen, aber das muss mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der nationalen Besonderheiten geschehen", fordert Kemmerich.

Der sogenannte Handwerkerbonus wurde 2006 eingeführt. Dabei können Steuerpflichtige 20 Prozent der Ausgaben für die Leistungen von Handwerkern bei Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen im eigenen Haushalt von ihrer Steuerschuld abziehen. Nach Medienberichten stellt die SPD jetzt die Absetzbarkeit in Frage. "Wir fordern die Thüringer Landesregierung auf, dem entgegenzutreten und sich auf Bundesebene für den Erhalt und eine Weiterentwicklung des Handwerkerbonus einzusetzen", so Kemmerich.
"Das Handwerk ist einer der vielseitigsten Wirtschaftsbereiche Thüringens und bildet mit seinen vielen kleinen und mittleren Betrieben einen bedeutenden Teil der Thüringer Wirtschaft. Die FDP ist die einzige Fraktion, die sich im Landtag gegen die steigenden Belastungen, gegen bürokratische Bürden und Abgaben stellt", so Kemmerich weiter. "Wir kümmern uns um die Sorgen des Handwerks, denn die Betriebe stehen mit der sich abzeichnenden Lücke an Führungskräften und Fachpersonal vor großen Problemen", sagt der Liberale mit Blick auf die heutigen Äußerungen von Handwerkspräsident Stefan Lobenstein. Die FDP-Fraktion habe deshalb in der ganzen Legislaturperiode immer wieder mit parlamentarischen Initiativen auf die Situation des Handwerks aufmerksam gemacht und werde dies auch in den nächsten Plenarsitzungen weiter engagiert betreiben, kündigt Kemmerich an.

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