FRIEDRICHSTHAL (lo). Starke Gewitter verwandeln den Bliedebach in einen reißenden Strom. Die älteren Bürger erinnern sich an ein Hochwasser. Die braune Brühe floss bis an die Hoftore. Gestern trog der Bliedebach - als Rinnsal murmelte er unter der neuen Brücke.
Souverän zückte Bürgermeisterin Franka Hitzing (FDP) die Schere, um mit Herbert Leineweber, Chef vom Tief- und Meliorationsbau Worbis, sowie Bauleiter Olaf Eckoldt das Brücke-Weiheband zu teilen. Mit Wohlwollen schauten ihre zuverlässigen Gemeindearbeiter zu. "Die neue Brücke im Dorf erspart uns sehr große Umwege", sagten sie.

Vor eineinhalb Jahren begutachteten Experten die marode Bliedebach-Brücke. Sie gaben zu bedenken, dass das Bauwerk bei der nächsten Sperrmüll-Abfuhr krachen gehen könnte.

"Das gab uns zu denken", so Franka Hitzing. "Bei einem Unfall wäre die Kommune dran." Die Gemeinderäte sprachen sich für einen Brücken-Neubau aus. Mit Landeshilfe wurde die Investition von 67 000 Euro gestemmt.

"Am 15. August begannen wir mit den Arbeiten", so Projektierer Matthias Oehne von der NDH-Bauplanungsgesellschaft. "Heute geben wir das Bauwerk frei. Von allen Beteiligten wurde gute Arbeit geleistet."

Beim Abriss wurde ein Stein gefunden, auf dem das Baujahr 1908 eingeritzt war. Außerdem wurde ein uralter Eichenbalken aus dem Bach gezogen. "Ein Straßenstück sanierten wir mit", so Bürgermeisterin Franka Hitzing. Die schnelle Fertigstellung der Brücke gefällt ihr und den Gemeindearbeitern. Die Anwohner kommen mit ihren Fahrzeugen zu den Höfen. Rettungswagen, Feuerwehr sowie Müllabfuhr können über eine ordentliche Brücke rollen. "Wir sind nur ein Dorf mit 260 Einwohnern. Aber alles im guten Zustand wollen wir auch haben", so Franka Hitzing.