Nordhäuser FDP schickt den 59-jährigen Martin Höfer in den Wahlkampf um den Posten des Oberbürgermeisters. Manuel Thume will Landrat werden.

Für das Amt des Nordhäuser Oberbürgermeister bewirbt sich Martin Höfer (links) und für das Amt des Landrates Manuel Thume. Foto: Roland Obst
Nordhausen. Frischling und alter Hase so frech könnte man die Kandidatenkür der FDP auf einen Nenner bringen. Gestern Abend lüftete der Kreisverband der freien Demokraten auf seinem Neujahrsempfang im »Café Sahne« das Geheimnis, wer bei der Wahl im April für die liberale Partei als Landrat und Nordhäuser Oberbürgermeister kandidiert.
Der »Frischling« ist Manuel Thume. Der 32-Jährige hat zwar sowohl bei der CDU als auch in seiner jetzigen Partei schon politischen Staub gewischt, sitzt aber weder im Kreistag noch im Stadtrat. Allerdings sieht er diese »Unbefangenheit« durchaus als einen Wettbewerbsvorteil.
Thume habe sich »nach einer langen Phase des Nachdenkens« bereit erklärt, als Landrat zu kandidieren, weil er in seiner Heimat etwas bewegen will. Seine familiären Nordhäuser Wurzeln reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, betonte er gestern. »Böse Zungen sagen, dass es momentan besser wäre, kein Mitglied der FDP zu sein, wenn man Karriere machen will«, erklärte Thume. Aber er strebe gar keine Karriere an. Zumal der nächste Landrat wohl der Letzte in einem Landkreis Nordhausen sein werde angesichts zu erwartender Gebietsreformen in Thüringen. Thume würde seine Amtszeit nutzen, um in der Region Wertvolles zu erhalten und Ärgerliches zu verändern.

Als »alter Hase« nimmt Martin Höfer mal wieder Anlauf für den Sprung ins Rathaus. Vor sechs Jahren wagte er den Wettstreit mit Amtsinhaberin Barbara Rinke (SPD). Damals zog er nicht unerwartet den Kürzeren, sich aber achtbar aus der Affäre. Mit 12,4 Prozent der Stimmen. Aus heutiger Sicht ein traumhaftes FDP-Ergebnis.
Der Handwerksmeister ist 34 seiner bisher 59 Lebensjahre mit ein und derselben Frau verheiratet, hat zwei Kinder sowie zwei Enkel. Eine Wahlkampfrede wollte er gestern Abend nicht halten. Weil Mitbewerber als Gäste anwesend waren, wollte er nett bleiben. Zu seinen Chancen sagte er: »Mir ist klar, dass ich es nicht leicht habe. Als Hobby-Politiker gegen Profis.«

Jens Feuerriegel / Thüringer Allgemeine