PRESSE AKTUELL - TLZ, 24.12.08

FDP: Unternehmen in Not helfen

Erfurt. (tlz/mar) Mit einem "Sofortprogramm Direktkredite" soll die Landesregierung kleinen und mittelständischen Unternehmen in einer Notlage unter die Arme greifen. Ausgereicht werden könnten die Kredite von der Thüringer Aufbaubank. Ein entsprechendes Programm fordert der "Liberale Mittelstand" in Thüringen gemeinsam mit der Erfurter FDP. Stefan Feuerstein, Bundestagsdirektkandidat der Liberalen für den Wahlkreis Erfurt/Weimar und Thomas Kemmerich, Landeschef der Mittelstandsvereinigung, appellieren eindringlich an die Landesregierung, rechtzeitig auf die bereits jetzt spürbaren Folgen der starken Rezession zu reagieren.

Spürbar wird der wirtschaftliche Abschwung nicht nur in der Automobil- und Autozuliefererindustrie mit ihren mehr als 30 000 Beschäftigten in Thüringen - sondern auch bei Unternehmen der Logistikbranche entlang der A 4 und um viele kleine Unternehmen, die als Zulieferer und Dienstleister von Aufträgen aus diesen Branchen leben. Feuerstein, selbst aktiver Unternehmer und auch lange Jahre in der Wirtschaftsförderung auf Bundes- und Landesebene tätig, ist überzeugt: "Wegen dieser teilweise einseitigen Wirtschaftsstruktur wird die Rezession den Arbeitsmarkt in Thüringen früher erreichen und härter treffen als viele andere Regionen in Deutschland."

Die Rezession sei in den Köpfen der Menschen noch gar nicht angekommen, aber spätestens nach Vorlage der Zahlen für das vierte Quartal 2008 würden viele mittelständische Unternehmen Probleme bekommen, ihre Liquidität zu sichern, fürchtet Kemmerich.

Ihre Forderung nach einem "Sofortprogramm Direktkredite" begründen die Liberalen vor allem mit dem Hinweis darauf, dass mittelständische Unternehmen in einer Notlage häufig keine Geschäftsbank finden, die bereit ist, für ihre Firma einen Teil des Darlehns ins Eigenobligo zu nehmen und einen Antrag auf Landesverbürgung eines Kredits zu stellen. In solchen Situationen könne mit einem Direktkredit der Aufbaubank geholfen werden, beispielsweise mit einem Darlehen aus dem "Konsolidierungsprogramm". Dieses Kreditprogramm sollte im Volumen verstärkt und gegebenenfalls umgewidmet werden. Darüber hinaus halten die Liberalen die Eigenkapitalverstärkung für mittelständische Unternehmen für dringend erforderlich. Das könnte durch Erweiterung der Beteiligungsangebote der "Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Thüringen" und der "Beteiligungsgesellschaft Thüringen" geschehen. Thüringer Mittelständler haben eine extrem dünne Eigenkapitaldecke und sind daher auf länger anhaltende Krisen nicht gut vorbereitet.

Der Appell von Feuerstein und Kemmerich: "Die Landesregierung sollte nicht warten, bis die Rezession den Arbeitsmarkt erreicht hat, sondern bereits Vorsorge treffen mit rasch wirksamen Hilfsangeboten für Unternehmen in Notlagen."


24.11.2008 Thüringische Landeszeitung