Ein online abrufbares Graffiti-Kataster könnte die Ermittlungen der Polizei bei illegalen Schmierereien erleichtern. Das meint die FDP-Fraktion und hat in der heutigen Stadratssitzung einen Antrag auf der Tagesordnung, für Erfurt möge eine solche gemeinsame Bilddatei von Polizei und Stadtverwaltung eingerichtet werden. In Weimar passiert dies gerade. Aus Zeitgründen hatte der Erfurter Stadtrat das Thema in der Augustsitzung vertagt. Inzwischen gibt es Änderungsund Ergänzungsanträge der Freien Wähler, der CDU, der SPD und der FDP zum Graffiti-Kataster und einen eigenen Antrag der Grünen mit einem anderen Ansatz: Die Grünen halten Überwachung nicht für die Lösung des Problems und regen an, ein Graffiti Konzept für Erfurt zu erstellen. Integration statt Kriminalisierung, Kommunikation statt Überwachung und eine ordentliche Graffiti-Kultur, um illegale Sprayen einzudämmen.
Weil es so viele Ergänzungen und Änderungswünsche gibt, halten es die Linken, Freie Wähler und FDP für notwendig, das Thema in die Ausschüsse zu verweisen und dort gründlich darüber nachzudenken. ,,Ein Kataster allein reicht nicht", ist Wolfgang Hutt (CDU) überzeugt. ,,Die Privaten haben die Schmierereien satt", so Hutt. Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit und der Prävention müssten ausgebaut werden.

Rund 1500 angezeigte illegalen Graffiti in Erfurt verursachten 2009 Schaden in Höhe von 400 000 Euro.

22.09.2010 Thüringische Landeszeitung (TLZ)