EU-Osterweiterung
Für freie Sicht beim Thüringer Löwen sorgt Barth
Für freie Sicht beim Thüringer Löwen sorgt Barth

FDP: Freistaat auf Osterweiterung nicht vorbereitet

Erfurt, 30.4.2004. Ein blinder Löwe tastete sich heute über die Wiese vor der Staatskanzlei in Erfurt. Der Löwe stellte das Thüringer Wappentier dar. Dieses laufe derzeit orientierungslos und blind der Osterweiterung entgegen, ist sich FDP-Landeschef Uwe Barth sicher. Die FDP Thüringen zeigte vor dem Sitz des Thüringer Ministerpräsidenten, wie zielorientiert der Freistaat auf die EU-Osterweiterung vorbereitet sei.

"Die Osterweiterung könnte der Impuls sein, lieber Thüringer Löwe. Der Impuls, nach dem Thüringen lange gesucht hat.", sprach Barth das Wappentier direkt an. Barth. "Leider aber hat Dich kurzsichtige Politik blind gemacht. Blind für die ungeheuren Chancen der neuen Absatzmärkte in den Beitrittstaaten. Blind gegenüber den ohne Zweifel vorhandenen Risiken, die aus der EU-Erweiterung resultieren."

Barth verwies auf eine Statistik, wonach jeder zweite Mittelständler in Sachsen keinen Wirtschaftskontakt mit polnischen Unternehmen pflegen wolle. Jeder zweite Deutsche wolle Polen nicht in der Europäischen Union haben. Barth verwies auf eine Erklärung des Leiters des Polnischen Instituts Leipzig, Dr. Kazimierez Wóyciki. Dieser hatte bei einem Vortrag in Sömmerda am Donnerstag die Statistiken vorgebracht. Barth schätzt, dass diese Zahlen auf Thüringen übertragbar sind. Gründe dafür sind nach Ansicht Barths und auch Wóyciki"s in fehlender Aufklärung zu suchen. "Für diesen unmöglichen Zustand trägt die Landesregierung eine wesentliche Verantwortung.", so der FDP-Spitzenkandidat.

Barth heute weiter: "Was wir für die Zukunft brauchen, ist ein sehender Löwe. Ein Löwe, der die Chancen wahrnimmt, die in der Osterweiterung für den Thüringer Arbeitsmarkt bestehen. Ein Löwe, der die Potenziale sieht, die in der Zukunftsregion Mitteldeutschland stecken. Ein Löwe, der die Gefahren der Abwanderung erkennt. Die Abwanderung der Bürger in den Westen und der Arbeitsplätze in den Osten."

Barth nahm dem Löwen symbolisch die schwarze Augenbinde ab, die ihn bisher an einer freien Sicht hinderte. Die FDP werde in der kommenden Legislatur dem Löwen nicht nur zum Sehen verhelfen, "sondern auch sonstige Scheuklappen abnehmen", versprach Barth.

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Verweis:
Dr. Kazimierez Wóyciki
Leiters des Polnischen Instituts Leipzig,

Sömmerdaer Gespräch
"Polen als neuer Partner in der EU - Aktuelle Herausforderungen, Chancen und Perspektiven"

Der Vortrag wurde am 29. April 2004, 1930 Uhr in Sömmerda durch die Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert.

30.04.2004 Pressestelle