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News - Archiv: Juli 2009

06Jul
Kommunalpolitik
Marian Koppe
Marian Koppe

Betreff: Offener Brief des Fördervereins Theater Rudolstadt an die Landtagskandidaten und Parteivorstände

Sehr geehrter Herr Biskupek,

Ihrem offenen Brief vom Juni d. J. haben Sie eine so genannte "Gretchenfrage" vorangestellt. Aus der Sicht des Theaterfördervereins Rudolstadt ist dies natürlich auch eine solche, sofern man darunter Fragen versteht, die an existenzielle Grundüberzeugungen rühren. Im Vorfeld der Thüringer Landtagswahlen erreichen mich zahlreiche Schreiben, in denen von Bürgern und Verbänden ebenfalls "Gretchenfragen" aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen aufgeworfen werden. Ich bitte Sie deshalb um Verständnis, wenn ich mich bei der Beantwortung Ihres Briefes nicht präzise an Ihrem umfangreichen Fragenkatalog orientiere, sondern mich auf Wesentliches zu konzentrieren versuche.

Das Theater Rudolstadt und die Thüringer Symphoniker sind mir selbstverständlich aus eigenem Erleben bekannt, auch wenn ich leider nicht alle Vorstellungen und Konzerte besuchen konnte, die ich auf meine persönliche Agenda gesetzt habe. Die auch in der überregionalen Presse hervorgehobene Qualität des Rudolstädter Schauspiels und der Thüringer Symphoniker kann ich vom Eindruck meiner Theater- und Konzertbesuche her nur unterstreichen. Das Theater Rudolstadt ist das am besten ausgelastete Theater im Freistaat Thüringen, und ungeachtet aller statistischen Interpretationsspielräume spricht wohl auch dieser Fakt für die Leistungsfähigkeit des Rudolstädter Ensembles.

Als Direktkandidat der FDP für den Wahlkreis 28 stehe ich für den Erhalt des Theaters Rudolstadt und der Thüringer Symphoniker in ihrer jetzigen Struktur und werde mich, sofern ich das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler erhalte, auch im Thüringer Landtag dafür einsetzen, dass diese Struktur durch eine ausreichende Finanzierung seitens des Landes langfristig gesichert wird. Sicher ist Ihnen bekannt, dass die FDP-Fraktion vor wenigen Wochen einen Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes in den Bundestag eingebracht hat. Danach soll das Grundgesetz um einen neuen Artikel 20 b mit dem Wortlaut "Der Staat schützt und fördert die Kultur" ergänzt werden. Diesem Anliegen fühle ich mich selbstverständlich auch auf Landesebene verpflichtet.
Thüringens kultureller Reichtum ist ein Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Bundesländern; aus der kulturellen Vielfalt unseres Landes erwächst ein wesentlicher Teil der Thüringer Identität. Und wer sich mit seiner Heimat identifiziert, der wird auch seine Zukunft hier gestalten wollen. Insofern greift die Förderung der Kultur mit einem anderen wichtigen Anliegen der Thüringer FDP ineinander: Nämlich die Abwanderung junger Menschen zu stoppen und damit die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu sichern. Diesen Zusammenhang hat der von mir geleitete FDP-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt übrigens schon in seinem Programm für die Kreistagswahl am 7. Juni 2009 hergestellt und sich folgerichtig für den Erhalt der Rudolstädter Theaterstruktur über das Jahr 2012 hinaus ausgesprochen.

Ab 2010 wird der Freistaat Thüringen Verhandlungen mit den kommunalen und sonstigen Trägern der Theater und Orchester über deren finanzielle Ausstattung nach dem Jahr 2012 aufnehmen. Bis dahin sind die bestehenden Strukturen durch Verträge gesichert. Auch die danach abzuschließenden Vereinbarungen müssen dem Theater Rudolstadt und den Thüringern Symphonikern seitens des Freistaates einen finanziellen Rahmen garantieren, innerhalb dessen sie ihre hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen können. Dafür werde ich mich einsetzen.

Mein Einsatz gilt jedoch auch jenen Bürgerinnen und Bürgern, denen es nicht möglich ist, ein Theater oder Konzert zu besuchen - einfach deshalb, weil sie sich dies finanziell nicht leisten können, sie entweder keine Beschäftigung haben oder ihr Arbeitseinkommen keine Ausgaben für die Teilhabe am kulturellen Leben ermöglicht. Auch und vor allem diese Menschen darf die Politik nicht aus dem Auge verlieren, gerade nicht in der heutigen Zeit.

In diesem Sinne verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen, Ihr

Marian Koppe
Kreisvorsitzender FDP Saalfeld-Rudolstadt
Mitglied des Landesvorstandes der FDP Thüringen

Offener Brief des Fördervereins Theater Rudolstadt an die Landtagskandidaten und Parteivorstände


01Jul
 
Hermann Otto Solms
Hermann Otto Solms

Hermann Otto Solms, finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, hat einen Brief verschickt, in dem er die Pläne der FDP für einfache, niedrige und gerechte Steuern erklärt. Er schreibt, "dass das eine Herkulesaufgabe ist, die wir in mehreren Schritten angehen wollen, damit sich die Bürger und Unternehmen mit einer klaren Perspektive auf die jeweiligen Änderungen einstellen können".


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Solms Vorschläge zur Gegenfinanzierung