"Die Bevölkerung Thüringens wird immer älter und nimmt weiterhin dramatisch ab." Mit diesen Worten fasst der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dirk Bergner, die Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes zusammen. Betrug 2008 der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung noch 22,6 Prozent, so werden es 2030 voraussichtlich schon rund 35 Prozent sein. Der Freistaat wird bis dahin jährlich rund 19.000 Menschen verlieren, mehr als 50 pro Tag. Neben dem Bevölkerungsschwund, sei vor allem der deutlich steigende Anteil von Menschen außerhalb des Erwerbsalters eine folgenreiche Entwicklung, stellt Bergner fest. 2030 würde laut Prognose das Durchschnittsalter in Thüringen auf über 51 Jahre steigen.Die damit verbundenen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung Thüringens sind bereits in Ansätzen erkennbar und werden in den Folgejahren dramatischer werden. "Der heute noch positiv empfundene Überschuss an Ausbildungsplätzen, ist auch ein Zeichen dafür, dass der eigene Nachwuchs fehlt um die Ausbildungsplätze zu besetzen", so Bergner. Für den parlamentarischen Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion ist die neue Berechnung ein deutliches Warnzeichen. Die Landesregierung müsse Konzepte entwickeln, um der demographischen Entwicklung wirtschaftlich-, sozial- und bildungspolitisch zu begegnen. "Besonderes Augenmerk verdient dabei die Entwicklung und der Erhalt heimischer Arbeitsplätze", betont der Liberale. Wenn junge Leute abwanderten, so vor allem deshalb, weil sie in Thüringen zu wenig attraktive Arbeitsplätze fänden. "Deshalb müssen mittlere und kleine Unternehmen fairere Chancen auf dem Thüringer Markt erhalten und die Standortbedingungen für innovative und forschungsnahe Unternehmen zielstrebig ausgebaut werden", so Bergner abschließend.


23.02.2010