Routinemäßige Antibiotika gehören nicht in die Tierhaltung

"Bei allem Verständnis für die Belange des Tierschutzes: Zuallerst muss man die Risiken für den Menschen bedenken", fordert der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Marian Koppe. Durch das routinemäßige Verabreichen von Medikamenten an Tiere steigt die Zahl resistenter Keime seit Jahren. "Die Entwicklung wirksamer Antibiotika wird dadurch immer schwieriger", warnt Koppe. Er begrüße daher die Eckpunkte der Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung. Damit werde eine lange bestehende Forderung der FDP hoffentlich bald umgesetzt. Das sei die richtige Ergänzung des im Oktober in Kraft getretenen Infektionsschutzgesetz. "Denn vor allem in Krankenhäusern kämpft man immer mehr mit schwer beherrschbaren Infektionen durch multiresistente Keime". In zwar extremen, aber viel zu häufigen Fällen führten solche Infektionen sogar zum Tod, weiß der FDP-Gesundheitsexperte aus zahlreichen Gesprächen mit Medizinern: "Bundesweit geht man von bis zu 15.000 Toten aus - und das jedes Jahr. Wenigstens ein Teil davon wäre durch geeignete Präventionsmaßnahmen vermeidbar", so Koppe.

Bereits im April 2011 habe der Bundestag deshalb das Krankenhaushygienegesetz verabschiedet, welches strengere Regelungen vorsehe. "Damit sind die Länder verpflichtet worden, eine eigene Verordnung zum Gesetz zu erlassen. In Thüringen liege dazu gerade mal ein Entwurf vor. Mehr als knapp kritisiert Koppe, denn bis zum 31. März müsse die Verordnung in Kraft sein. "Es sieht nicht so aus, als ob dies im Sozialministerium besonders dringlich behandelt wird", ist Koppe verärgert.

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11.01.2012 Pressestelle