"Die hehre Absicht der Mietpreisbremse ist nachvollziehbar: eine Entspannung für die Mieter. Sie ist dafür aber das völlig falsche Instrument, gerade in Städten mit angespanntem Wohnungsmarkt", so Thomas L. Kemmerich, FDP-Landesvorsitzender und Vorsitzender des Kreisverbandes Erfurt. Steht es einem Bauherren nicht mehr frei, die Refinanzierung seiner Investition über die Miete wie gewünscht zu gestalten, wird er im Zweifel eben etwas anderes als Wohnungen bauen. Das Angebot bleibt dann viel zu knapp für die Nachfrage, und der Wohnungsmarkt reagiert, wie jeder knappe Markt eben reagiert: die Preise ziehen weiter an. Wo die ortsübliche Miete also heute schon sehr hoch ist, dort hilft die Begrenzung auf 10% drüber auch niemandem. "Es ist wie immer: Wer glaubt, das kleine 1x1 des Marktes außer Kraft setzen zu können, der wird sich bald im großen 1x1 bewegen und immer weiter nachregulieren müssen. Entspannung geht anders", so Kemmerich weiter.

"Dabei hat es Ministerin Keller selbst schon völlig richtig auf den Punkt gebracht: In angespannten Wohnungsmärkten kann nur der Neubau von Wohnungen Entlastung bringen. Wie man unmittelbar nach dieser Einsicht der Mietpreisbremse das Wort reden kann, bleibt völlig unverständlich", äußert sich Dr. Thomas Nitzsche, stellvertretender Landesvorsitzender und Kreisvorsitzender der FDP Jena. Richtig wäre, bei angespanntem Wohnungsmarkt dafür zu sorgen, das Denken um den eigenen Gartenzaun herum zu überwinden. "Bauen gerne, aber bitte nicht vor meiner Nase! So wird das nix. Hier muss Politik ansetzen, an einem Umdenken in der Gesellschaft arbeiten. Es braucht wieder den Elan der frühen 90er Jahre. Wenn sich der Bürger am Anblick eines Baukrans eher stört als freut, wird sich in Städten wie Erfurt oder Jena der Knoten nie durchschlagen lassen", so Nitzsche abschließend.



02.03.2016