......"Das Ansehen der FDP liegt ein stückweit an der Bundespolitik", sagt Antje Ruppe, die große Stücke auf Christian Lindner hält. Ihm traut sie zu, die Partei aus dem Tal herauszuführen. Auswirkungen auf das Ergebnis zur Landratswahl erwartet sie von ihrer Parteizugehörigkeit nicht....
Antje Ruppe von der FDP will Landrätin des Kyffhäuserkreises werden
Antje Ruppe (48) aus Donndorf kandidiert zur Landrats-Wahl am 22. April für die FDP und würde sich als Landrätin auch um Bürgernähe der Verwaltung und kurze Bearbeitungszeiten sorgen. Foto: Ireen Wille Antje Ruppe (48) aus Donndorf kandidiert zur Landrats-Wahl am 22. April für die FDP und würde sich als Landrätin auch um Bürgernähe der Verwaltung und kurze Bearbeitungszeiten sorgen. Foto: Ireen Wille
Zu den sieben Kandidaten, die nach dem 22. April als neuer Landrat beziehungsweise Landrätin in das Prinzenpalais in Sondershausen einziehen möchten, gehört die FDP-Kreis-Vorsitzende Antje Ruppe.
Donndorf. Antje Ruppe lebt in Donndorf im östlichen Kreisgebiet und wurde am 20. November 1963 in Nebra geboren. Sie ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Im Kreis ist sie vielen als aktives Mitglied der FDP bekannt, für die sie auch schon als Kandidatin bei der Kreistagswahl antrat. Seit Jahren gehört sie dem FDP-Kreisvorstand an, seit 2011 ist sie Parteivorsitzende. Seit 2009 sitzt sie zudem im Gemeinderat in Donndorf.
Antje Ruppe kennt den Kreis gut. In Donndorf wuchs sie auf, hier besuchte sie die POS, die sie 1980 mit der mittleren Reife beendete. Neben ihrer Lehre als Baufacharbeiter legte sie 1983 an der Volkshochschule in Artern ihr Abitur ab. Es folgte ein Studium Betriebswirtschaft der Bauindustrie in Leipzig, das sie 1987 als Diplomingenieurökonomin abschloss. In den 1990-er Jahren drückte sie erneut die Schulbank und absolvierte berufsbegleitend eine Ausbildung zur Verwaltungsfachwirtin.
Erste berufliche Station war das BMK Chemie in Halle. Nach der Wende arbeitete Antje Ruppe beim Komplexen Wohnungsbau Kreis Artern und sammelte erste Erfahrungen in einer Kommunalverwaltung. Von 1991 bis zum Übertritt in den Dienst des Kyffhäuserkreises 1994 leitete sie in der Kreisverwaltung Artern das Referat Bauverwaltung und war dann Mitarbeiterin im Bauverwaltungsamt. 1996 bis 2003 arbeitete sie im Jugendamt, seit 2007 gehört sie zum Team Unterhalt in der Arge des Kyffhäuserkreises und folgend im Jobcenter.
Mitglied der Liberalen ist Antje Ruppe seit ihrer Studienzeit. "Leipzig war für mich damals ein forschrittliches Pflaster und ich fühlte mich der LDPD sehr nahe", erinnert sich die 48-Jährige an das Jahr 1987.
Das ist 25 Jahre her und trotz aller Tiefen der Nachfolgepartei FDP hat Antje Ruppe ihre Zugehörigkeit nach eigenen Worten nie in Frage gestellt. 45 Mitglieder zählt die FDP im ganzen Kreis. Einen Einbruch habe es aber nie gegeben; die Zahl wird seit Jahren tapfer gehalten. "Das Ansehen der FDP liegt ein stückweit an der Bundespolitik", sagt Antje Ruppe, die große Stücke auf Christian Lindner hält. Ihm traut sie zu, die Partei aus dem Tal herauszuführen. Auswirkungen auf das Ergebnis zur Landratswahl erwartet sie von ihrer Parteizugehörigkeit nicht.
Im Kleinen sei das anders: "Ich denke, dass man in der Region auf die Person Bezug nimmt", meint die Donndorferin. Sollte sie neue Landrätin werden, lägen ihre Schwerpunkte auf den Bereichen Wirtschaft und Soziales. "Wichtig ist, dass sich Industrie ansiedelt und Arbeitsplätze entstehen, damit die Flucht aus dem Kreis endlich gestoppt wird. Denn die Einwohnerverluste durch Wegzug sind erheblich", weiß die Politikerin, die dadurch viel Fachpersonal verloren gehen sieht. Fördergelder könnten neue Gewerbeansiedlungen unterstützen.
Zum Bereich Soziales gehört für sie ein "attraktiver Kreis, in dem sich Jung und Alt wohlfühlen". Die aktuellen Diskussionen um den Fortbestand vieler Schwimmbäder tun ihr in dieser Hinsicht besonders weh: "Freibäder sind eine wichtige Einrichtung. Sie dürfen nicht Sparzwängen zum Opfer fallen."
Besser als der jetzige Landrat möchte Antje Ruppe konkret auch die Arbeit der Kreisverwaltung organisieren. "Ämter mit hohem Arbeitsanfall brauchen mehr Unterstützung, damit Bearbeitungszeiten nicht so lange dauern", sagt sie. Auch bürgerfreundlicher soll die Verwaltung werden. Aus diesem Grund will sie das Bürgerbüro in Artern unter allen Umständen erhalten, wenn nicht sogar ausbauen.
Ihre Freizeit verbringt die Donndorferin am liebsten in ihrem Garten. "Gartenarbeit ist ein guter Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit", lächelt die 48-Jährige. Aber auch Backen und Sudoku liebt sie. Ab 29. März wird die FDP im Kreis die Wahlplakate aufhängen. Dann geht es in die heiße Wahlkampfphase. Bis zur Wahl wird der Garten dann sicher nur wenig von ihr zu sehen kriegen.
Und wie es danach aussieht, das bestimmt der Wähler.
Kerstin Fischer / 24.03.12 / TA