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Gesundheitspolitik

Marian Koppe: "Berufsausbildung im Gesundheits- und Pflegebereich muss auch zukünftig mit Realschulabschluss möglich sein."

Von denjenigen Schülerinnen und Schülern, die im letzten Jahr in Thüringen eine Ausbildung in der Gesundheitspflege begonnen haben, wäre weniger als Drittel berechtigt dies in Zukunft zu tun, wenn der Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission zu den Berufsqualifikationen (KOM 2011/883) tatsächlich umgesetzt würde. Danach dürfte eine solche Ausbildung erst nach einer zwölfjährigen Schulzeit und nicht wie in Deutschland üblich, nach zehn Jahren allgemeinbildender Schule begonnen werden. Dies geht aus der Antwort des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur auf eine Kleinen Anfrage des gesundheitspolitischen Sprechers der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, Marian Koppe hervor.

"Wir haben in Deutschland nicht nur im Gesundheits- und Pflegebereich gute Erfahrungen mit Berufsausbildung nach dem Realschulabschluss gemacht. Ich glaube auch nicht, dass sich die Qualität der Pflege verbessert, wenn die Auszubildenden eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben müssen, bevor sie ihre Berufsausbildung beginnen können. Im Gegenteil es würde in Thüringen zu einem ernsthaften Engpass an Fachpersonal kommen."

Koppe erklärte, er sei sich sowohl mit Bundesgesundheitsminister Bahr, als auch mit der Landesregierung einig, dass dies nicht zielführend sein könne. Es sei richtig, europaweit einheitliche Kriterien für die Qualität der Ausbildung festzulegen, nicht aber für die Zahl der Schuljahre als Zugangsvoraussetzung. Die FDP dränge deshalb darauf, den Entwurf der Kommission so zu ändern, dass er auch das bewährte deutsche System mit der Verbindung aus Theorie und Praxis besser berücksichtige.