Kemmerich sieht möglicherweise auch vertane Chancen

Das Chaos im Zusammenhang mit der Schließung des deutschen Luftraums nimmt die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag zum Anlass, die Landesregierung nach den Auswirkungen auf die Thüringer Wirtschaft zu fragen. "Verschiedene europäische Flughäfen und Lufträume öffneten vorübergehend, so auch der Erfurter Flughafen. Leider landeten in diesem Zeitraum keine Maschinen in der thüringischen Landeshauptstadt", bedauert der wirtschaftspolitische Sprecher Thomas L. Kemmerich, der in dem Zusammenhang möglicherweise auch vertane Chancen für die Standortwerbung sieht. Immerhin sei dem Erfurter Flughafen als einem von vier Flughäfen seinerzeit per Einigungsvertrag der internationale Status zuerkannt worden, was offenkundig nur kaum jemand wisse. Deshalb fragt er nach, welche Anstrengungen unternommen wurden, um in dem Zeitfenster der Öffnung, eine Umleitung von Flugzeugen, z.B. aus Frankfurt, auf den Erfurter Flughafen zu fördern und welche Fluggesellschaften bezüglich einer Landeerlaubnis am Erfurter Flughafen angefragt haben, als dieser zwischenzeitlich geöffnet wurde.

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle berief ein Krisentreffen mit Wirtschaftsvertretern zu den Auswirkungen der Aschewolke ein. Industrieverbandspräsident Hans-Peter Keitel äußerte sich besorgt, dass in vielen Branchen der Wirtschaftskreislauf bereits jetzt "erheblich gestört" sei. Deshalb will Kemmerich von der Landesregierung wissen, ob der Landesregierung Erkenntnisse über Auswirkungen auf die Thüringer Wirtschaft vorliegen und mit welchen Folgekosten noch zu rechnen sei. Er regt in diesem Zusammenhang auch ein Nachdenken über eine befristete Aufhebung des Nachtflugverbotes an, um auf solche besonderen Situationen reagieren zu können. "Immer mehr wichtige Wirtschaftsgüter werden per Luftfracht transportiert", dies müsse die Landesregierung berücksichtigen, mahnt der Erfurter Landtagsabgeordnete. "Wenn die in der Weltwirtschaft vorhandenen Wertschöpfungsketten über einen längeren Zeitraum unterbrochen werden, kommen wir in eine ernste Lage."

21.04.2010 Pressestelle