Studie: Stasi-Auswirkung bis heute auf Wirtschaftsleistung der Neuen Länder
Patrck Kurth, MdB
Patrck Kurth, MdB

"Der lange Arm der Stasi und der lange Schatten der SED wirken bis heute. Die Unmenschlichkeit des Regimes haben selbst 20 Jahre später negative Auswirkungen auf die Menschen. Darauf muss in aller Deutlichkeit verwiesen werden, wenn Salon-Kommunisten die Diktatur im schönen Schein stehen lassen wollen", erklärte der Thüringer FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth. Selbst nach seinem Untergang schade Sozialismus den Menschen, fasste Kurth die jüngst vorgestellten Ergebnisse einer Studie des Chefs des Instituts für Unternehmer- und Finanzwissenschaften an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen, Prof. Dr. Marcel Tyrell, zusammen. Dieser hatte in einer Studie nachgewiesen, dass sich bis heute die Überwachung durch Inoffizielle Mitarbeiter der Staatssicherheit negativ auf das Wirtschaftswachstum in den neuen Bundesländern auswirke.

Kurth, Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für Aufbau Ost, hält die Befunde der Studie nach wie vor für ein Riesenthema. "Selbst 20 Jahre nach der friedlichen Revolution entfalten die ehemaligen Stasi-Strukturen noch ihre schädliche Wirkung", so Kurth. Er könne Prof. Tyrell daher zustimmen, wenn dieser sage, dass das Gift der Krake Stasi weiter wirke.

Die Wissenschaftler hatten herausgefunden, dass in denjenigen Gebieten, in denen das Stasi-Spitzelnetz besonders dicht war, noch heute die Wirtschaftskraft messbar leide. Auch die Wahlbeteiligung, die Bereitschaft zur Organspende sowie die Beteiligung in Organisationen und Vereinen fallen der Studie nach in diesen Gebieten besonders niedrig aus.

Der FDP-Politiker will sich mit den Befunden jedoch nicht abfinden. Er erwarte von allen demokratischen Parteien, dass sie sich mit den dramatischen Folgen der Stasi-Strukturen ernsthaft auseinandersetzten, statt diese zu verharmlosen. "Besonders die SPD wäre gut beraten, wenn sie angesichts dieser Befunde ihr Verhältnis zur SED-Nachfolgepartei endlich klären würde", so Kurth abschließend.

19.07.2010 Pressestelle