FDP fordert Versachlichung der Debatte zum Thema „Kampfhunde“

"Selbstverständlich muss sich Politik Gedanken machen, wie die Bevölkerung effektiver vor Angriffen gefährlicher Tiere geschützt werden kann", erklärte heute der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Dirk Bergner. Doch dürfe das Kind nicht aktionistisch mit dem Bade ausgeschüttet werden. Aus Sicht der Liberalen sei der Gesetzentwurf des Innenministers nicht geeignet, das Thema an der Wurzel zu packen. "Das zeigt auch der jüngste Vorfall in Suhl, bei dem eine 61-jährige Frau von einem Schäferhund gebissen wurde", so Bergner weiter.

Der Gesetzesentwurf des Innenministers "Zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Tieren" enthält eine offene Rassenliste in der Hunderassen aufgezählt werden, bei denen die Gefährlichkeit "unwiderlegbar" unterstellt wird. Der Schäferhund wird in dieser Rassenliste nicht geführt. Der Angriff auf die Frau in Suhl hätte auch nicht durch den Gesetzesentwurf verhindert werden können, unterstreicht der FDP - Innenexperte. "Anstatt vermeintlich einfache Lösungen vorzugaukeln, ist jetzt umfassende inhaltliche Arbeit gefragt, die Menschen und Tieren wirklich dient." Es sei wenig hilfreich, bestimmte Tierarten zu verteufeln. "Wichtiger ist es, den Faktor Mensch bei der Debatte nicht zu vergessen. So wie es einerseits um den Schutz von Menschen geht, sind es Menschen, die als Halter Verantwortung tragen." Dieser Ansatz dürfe nicht unterschlagen werden, so der Liberale abschließend.

03.08.2010 Pressestelle