FDP: Fragwürdiger Integrationsbegriff

"Es steht außer Frage, dass wir uns alle um eine bestmögliche Integration benachteiligter Kinder bemühen müssen. Wie das allerdings gelingen soll, wenn man alle über einen Kamm schert, erschließt sich mir nicht." Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Franka Hitzing unterstützt damit die Eltern und Lehrer, die sich heute gegen eine Schließung eine mögliche Schließung von Förderschulen aussprachen. "Kinder mit Benachteiligungen benötigen eine besondere Förderung, die in einer Regelschule nicht so ohne weiteres möglich ist", erläutert Hitzing. "Wer den Kindern diese verweigert, beschneidet ihr Recht auf Bildung", warnt sie. "Ein inklusiver Unterricht benötigt besondere Bedingungen. Sonst hängt er entweder die förderungsbedürftigen Kinder ab oder unterfordert die anderen", sagt Hitzing, die selbst Lehrerin an einer Regelschule in Nordhausen ist. Ein schrittweises Integrieren sei absolut wünschenswert, aber, so Hitzing, "Einfach mit der Brechstange Bewährtes aufzulösen schafft kein Vertrauen in die Politik. Man muss sicherstellen, dass das neue Konzept wirklich greift". Mit Kindern dürfe man keine Experimente treiben, warnt Hitzing. Nicht nur die Kinder hätten ein Recht auf Schutz und Förderung. "Auch die Eltern haben ein Recht darauf, ihre Kinder in der Schule sicher aufgehoben und gut betreut zu wissen". Dies gelte in vor allem für die Eltern benachteiligter Kinder, die besondere Belastungen zu tragen hätten. Sie fordert die Landesregierung dringend auf, die Unsicherheit bei den Förderschulen zu beenden: "Es muss darum gehen, allen die gleichen Startchancen zu geben. Das gelingt nicht, indem man alle Kinder in einen Topf wirft", so die FDP-Bildungsexpertin abschließend.

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10.03.2011 Pressestelle