Wertedebatte in liberaler Tradition

"Niemand muss uns auffordern, mit den Kirchen in Dialog zu treten. Das tun wir schon lange", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Dirk Bergner, in der Plenarsitzung am Freitag im Thüringer Landtag. Die FDP hatte einen Antrag eingebracht, mit dem Fraktion anregte, den bevorstehenden Besuch des Papstes als Impuls für eine Wertedebatte zu nutzen. Der evangelische Landtagsabgeordnete Bergner bedauerte in der Debatte einen Verlust von Werten, die wesentlich auf dem Christentum fußten. Eine intensive Diskussion in Politik und Gesellschaft sei nötig, diese sei für ihn "völlig selbstverständlich frei von Zwängen und Denkverboten". Auch Juden und Muslime seien herzlich eingeladen, sich an der Wertedebatte intensiv zu beteiligen, denn dem Christentum komme "ein hoher, aber nicht ein dominanter Wert zu". Wer den Liberalen die Frage stelle, warum sie diese Debatte anstoßen wollten, sollte sich lieber fragen, warum er das nicht selbst täte: "Gerade weil ich Christ bin, bin ich Liberaler geworden". Menschen, die ihren Glauben lebten, hätten nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, sich an der Debatte zu beteiligen, auch wenn diese "mitunter schmerzhaft" sein könne. "Ich wünsche mir deswegen, dass wir anlässlich des Papstbesuches eine Debatte darüber führen, welche Werte uns wichtig sind", so der 46-Jährige. Er dankte Ministerin Marion Walsmann für ihren Sofortbericht, der auch die Belange der Ökumene berücksichtigt habe. Der Alternativantrag von CDU/SPD, der im Wesentlichen dem Antrag der FDP-Fraktion entsprach, wurde vom Parlament mit den Stimmen der FDP angenommen.

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21.05.2011 Pressestelle