Gesundheit

Robert-Martin Montag: "Impfschutz vor allem bei Erwachsenen lückenhaft"

Der Gesetzentwurf von BM Spahn geht am Ziel vorbei. In Deutschland sind 97,1 Prozent der Kinder einmal und 92,8 Prozent der Kinder - wie vom Robert-Koch-Institut empfohlen - zweimal gegen Masern geimpft. Hier benötigen wir also kaum eine Nachbesserung, um den Herdenschutz von 95
Prozent Impfquote zu erreichen. Bei jungen Erwachsenen sind die Zahlen jedoch dramatisch. So waren unter den 30- bis 39-Jährigen nur 46 Prozent
überhaupt geimpft.

Der überwiegende Teil der Erwachsenen kennt nicht mal seinen eigenen Impfstatus. Das ist skandalös in einem Land, das alle Möglichkeiten hat, zahlreiche Infektionskrankheiten auszulöschen. Ein veraltetes System mit papierenem Impfpass und umständlicher Handhabung macht es den Menschen
nicht leicht, sich notwendige Impfungen zu holen und damit die Bürgerpflicht wahrzunehmen, ihren jeweiligen Teil zur Ausrottung der
Krankheiten beizutragen. Hier fordern wir Freie Demokraten umgehend flächendeckend einen digitalen Impfpass einzuführen, in der jede
Bürgerin und jeder Bürger, sowie Eltern für ihre Kinder, jederzeit und von überall ihren persönlichen Impfstatus abrufen können. Dieser
digitale Impfpass soll die Bürgerinnen und Bürger automatisch an notwendige Impfungen auf Basis der aktuellen Empfehlungen der Ständigen
Impfkommission beim Robert-Koch-Institut erinnern und zugleich Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu
Infektionskrankheiten und deren Gesundheitsgefahren sowie zu Impfungen
einschließlich deren Nutzen und tatsächliche Risiken, verständlich vermitteln.

Zudem braucht es eine konzertierte Aktion Impfen, die auf kommunaler, Landes- und Bundesebene endlich auch entschlossen mit Aufklärung durchgeführt werden muss, denn schon heute ist es den Ländern und Gemeinden gesetzlich möglich, in Kitas und Schulen nicht nur über Impfen
aufzuklären, sondern auch sofort Impfungen unentgeltlich anzubieten.



25.07.2019