Bundestagswahl

FDP-Generalsekretär Patrick Kurth teilt mit:

"Das im deutschen im Bundestagswahlsystem existierende Phänomen des "Wählerzuwachsparadoxon", auch "Alabama-Paradoxon" genannt, wird sich möglicherweise auch auf die FDP Thüringen auswirken. Die Entsendung von zwei Thüringer Abgeordneten in den Deutschen Bundestag ist noch möglich. Nach dem gestrigen Wahlergebnis ist der Spitzenkandidat und FDP-Landeschef Uwe Barth bereits gewählt.

Für den zweiten Listenplatz, Landesvize Lutz Recknagel, wird das Stimmergebnis bei der Nachwahl im Wahlkreis 160 in Dresden entscheidend werden. Sollte die FDP dort mehr als 4.000 Zweitstimmen erhalten, verschiebt sich die Vergabe der FDP-Listenplätze bundesweit zu Gunsten der Thüringer FDP. Ein Listenplatz ginge dann von Nordrhein-Westfalen nach Thüringen. Das bedeutet, dass bei der aktuellen Mandatsvergabe nicht der Listenplatz 14 der FDP NRW in den Bundestag einzieht, sondern Listenplatz 2 der Thüringer Landesliste. Auf diesem ist Lutz Recknagel gesetzt.

Auch auf nach derzeitigen Stand gewählte Kandidaten der NRW CDU, der Grünen in Hessen oder der SPD in Schleswig-Holstein kann sich das Ergebnis in Dresden auswirken. Ganz "paradox" wirds bei der CDU. Sie darf bei der Nachwahl im Wahlkreis 160 höchstens 41.226 Zweitstimmen erhalten, sonst verliert sie ein Überhangmandat. Die CDU würde dann nur noch 178 statt 179 Abgeordnete im Deutschen Bundestag stellen Dieses sogenannte "Alabama-Paradoxon" hängt mit dem im Bundestagswahlsystem existierenden Phänomen des negativen Stimmgewichts zusammen.

Für die Thüringer FDP gelten zunächst die Ergebnisse des gestrigen Wahltages. Alles andere wird in dieser Frage gelassen abgewartet."

Link zum Phänomen des negativen Stimmgewichts bzw. Wählerzuwachsparadoxon

19.09.2005