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Kreisverband Greiz

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oder: Wer ist nun der Veranstalter?

Seit Jahren stellt die PDS- Landtagsabgeordnete und frühere Mitarbeiterin der SED - Kreisleitung Zeulenroda, Heidrun Sedlačik, ihren Vierseithof im ostthüringischen Dörfchen Brückla für das jährliche Pfingsttreffen linker Jugendlicher im wesentlichen aus dem Umfeld PDS - und DKP - naher Verbände zur Verfügung. Das ist nicht neu. Kenner der Situation rieben sich jedoch verdutzt die Augen, als die Lokalredaktion Zeulenroda der Ostthüringer Zeitung in diesem Jahr ankündigte, Veranstalter des Pfingsttreffens 2005 in Brückla Nr. 44 sei der "Denk mal nach e.V." Ja, was nun, wer ist jetzt der Veranstalter? Ein Blick ins Internet zeigt, dass dort im Diskussionsforum des PDS - nahen Jugendverbands Solid sich ebenso rege über das diesjährige Treffen in Brückla ausgetauscht wird wie unter www.redroxx.de, den Internetseiten der sich als "offenes Jugendbüro" bezeichnenden Vereinigung RedRoXX. Dort wird die Veranstaltung als "solid Pfingstcamp" angekündigt und nicht zuletzt im Programm Gespräche mit PDS- Westimport Bodo Ramelow angepriesen, der immerhin Fraktionschef der SED- Nachfolgepartei im Thüringer Landtag ist. Parallel dazu findet sich die Veranstaltung im Terminkalender unter www.rotertisch.de und unter dem Titel "Sommer, Sonne, Sozialismus" auf den Seiten der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend, dem DKP- nahen Jugendverband.

Um nicht falsch verstanden zu werden, jeder Verband, jede Vereinigung, jede Partei, die nicht als verfassungsfeindlich verboten wurde, hat selbstverständlich das Recht, derartige Veranstaltungen durchführen zu dürfen. Für das Recht der freien Meinungsäußerung sind die Menschen in Thüringen 1989 auf die Straße gegangen, und dieses Credo entspricht zutiefst liberalen Überzeugungen. Es ergibt sich jedoch die Frage, warum man nach jahrelanger Federführung der PDS dieses wohl nur bedingt taugliche Versteckspiel treibt. Hat es damit zu tun, dass die 2004 abgewählte Bürgermeisterin und jetzige PDS - Fraktionschefin im Hohenleubener Stadtrat als Landtagsabgeordnete nicht so begeistert ist, wenn Veranstaltungen auf ihrem Hof das 200 - Seelen - Dorf Brückla in den Verfassungsschutzbericht des Freistaats Thüringen katapultieren? Oder drängt es den angeblich parteiunabhängigen Denk-mal-nach e.V. danach, nun politisch doch Farbe zu bekennen? Nachvollziehbar scheint dieser Gedanke, wenn man sich vor Augen führt, dass die Vereinsvorsitzende Gina Eisner, eine enge Vertraute Sedlačiks, nicht nur PDS - Kreisrätin und Hohenleubener PDS - Stadträtin ist, sondern auch die PDS - Kreisgeschäftsstelle in Greiz leitet. Auch dagegen ist in einer Demokratie nichts einzuwenden, doch wäre es dann ehrlicher gewesen, von Anfang an Interessenten für den Denk-mal-nach e.V. auf eine solche Parteinähe hinzuweisen. Genossinnen, die mit dem Motto "Ehrlich - mutig - links" für sich werben, stünde dieses Minimum an Ehrlichkeit gut zu Gesicht.

Verfassungsschutzbericht 2003 des Freistaats Thüringen