Der neugewählte Kreisvorstand

Kreis-FDP stimmt sich bei Kreismitgliederversammlung und Vorstandswahl auf zwei Wahljahre ein

Hohenölsen, 26. Januar. Noch ganz unter dem Eindruck der niedersächsischen Landtagswahl zeigten sich die hiesigen Liberalen am Samstag auf ihrer Kreismitgliederversammlung. "Es handelt sich nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen inzwischen um die dritte Landtagswahl in Folge, bei der uns der Rauswurf aus dem Parlament angekündigt wurde und am Ende ein gutes Ergebnis stand.", freute sich FDP-Kreischef Dirk Bergner. Der 48-jährige Freiberufler gehört selbst seit 2009 dem Thüringer Landtag an. Sicher sei es so gewesen, dass auch in Niedersachsen Wähler taktrisch entschieden hätten. Im Wissen darum, dass kleinere Parteien schlechtere Chancen auf ein Direktmandat haben, sei es nicht unüblich, die Erststimme dem Direktkandidaten einer größeren Partei zu geben und die Zweitstimme dem einer kleineren Partei. "Das sind taktische Wähler, die so vorgehen", betonte Bergner, "und kein Grund, sich das Leihstimmengeschwätz einreden zu lassen." Aus Sicht des FDP-Politikers offenbare die Vokabel Leihstimme ein bedenkliches Demokratieverständnis. "Verleihen kann man etwas, was man besitzt.", so der Brücklaer weiter. Offenbar scheinen Einige zu denken, dass die eine oder andere Partei Wählerstimmen besitze oder gepachtet habe. Ein Grund, warum der Liberale für mehr Demut und Bescheidenheit wirbt. Stimmen verleihen könne immer nur der Souverän, das Volk. "Und zwar mit einer Stimmenabgabe, bei der sich die Wählerinnen und Wähler was gedacht haben. Demokraten respektieren das."

Ehrengast der Versammlung, auf der turnusmäßig die Wahlen des Kreisvorstands, der Delegierten des Landesparteitags und des Vertreters im Landesparteirat anstanden, war der Bundestagsabgeordnete und frühere Jenaer Oberbürgermeister Dr. Peter Röhlinger, der zunächst ein Grußwort hielt und in der Aussprache über die Arbeit der Bundestagsfraktion berichtete. Der Zeulenroda-Triebeser FDP-Fraktionschef und Kreisvize Dr. Horst Gerber mahnte an, dass die inhaltliche Arbeit der FDP besser erkennbar sein müsse und unterstrich den Einsatz der Stadtratsfraktion für "Investitionen mit Augenmaß, die künftige Generationen nicht belasten", während Jens Zimmer über die Kreistagsarbeit Bericht erstattete.

Kurz vor der Mitgliederversammlung hatten die Liberalen in einer eigens anberaumten mit dem 23-jährigen Christian Zurl aus Seelingstädt ein neues Mitglied aufgenommen. "Eintreten, wenn`s gut läuft, kann jeder.", betonte Kreischef Bergner und fügte hinzu: "Einzutreten bei Gegenwind, zeugt von Charakter."

Die fünfzehn Anwesenden bestätigten mit einer Enthaltung und vierzehn Ja-Stimmen bei den anschließenden Wahlen Dirk Bergner als Vorsitzenden, während Dr. Horst Gerber und Jens Zimmer jeweils einstimmig als Stellvertreter wieder gewählt wurden. Schatzmeister wurde erneut Günter Hartmann aus Auma-Weidatal, Besitzer sind Raimund Kolbe (Bad Köstritz), Alexander Popp (Zeulenroda-Triebes), Anton Daburger (Harth-Pöllnitz), Joachim Brock (Seelingstädt) und Frank Bergmann, Ronneburg.

Bergner, der die Gelegenheit nutzte und über die Arbeit der FDP-Landtagsfraktion berichtete, schwor seinen Kreisverband auf die bevorstehenden Wahlen ein: "2013 haben wir die Bundestagswahl, in 2014 gefolgt von Kommunalwahlen, Europawahl und Landtagswahl." Weit über das Tagesgeschehen hinaus gehe es darum, weiter eine liberale Geisteshaltung zu ermöglichen: "Es geht um die Freiheit, meine Damen und Herren, um die Freiheit im Denken, die Freiheit im Handeln und die Freiheit für die Zukunft. Deshalb sage ich: Wer die Freiheit will, muss die Freiheit wählen.", so der wiedergewählte Kreisvorsitzende abschließend.