Der Nordhäuser Ortsverband der Freien Demokraten nominiert einen namhaften Richter zu seinem Oberbürgermeister-Kandidaten.
Einen namhaften Richter hat die FDP am Donnerstagabend als Kandidaten für die Wahl zum Oberbürgermeister in Nordhausen nominiert. Die anwesenden Mitglieder des Ortsverbandes der Freien Demokraten sprachen sich einstimmig für den 62-jährigen Stefan Marx aus.
Der gebürtige Düsseldorfer ist seit 1991 in Thüringen. Von 1998 bis 2022 leitete er das Arbeitsgericht in Nordhausen. Seit dem vergangenen Jahr ist er Vorsitzender Richter am Thüringer Landesarbeitsgericht in Erfurt.
Er käme als "Außenstehender" ins Rathaus, sehe dies aber als einen Vorteil. "Wir brauchen einen Neustart in Nordhausen", zeigt sich der Bewerber von der ersten Minute an kämpferisch. Die Bürger hätten genug von den Querelen an der Rathausspitze, meint Marx. Er wolle all diese Streitereien beenden, die Sachpolitik wieder in den Vordergrund stellen. Die Stadt habe längst noch nicht all ihre Potenziale ausgeschöpft - auch nicht im Tourismus. Nordhausen habe eine Strahlkraft, tauge daher auch zum Oberzentrum. "Aber dafür müssen wir noch einiges tun", betont Marx. Er stehe für eine transparente Kommunalpolitik, strebe mehr Bürgernähe, aber auch mehr Bürgerbeteiligung an.
Noch bis zum 28. Juli können Wahlvorschläge eingereicht werden. Neben Stefan Marx treten bisher Andreas Trump (parteilos) für die CDU, Alexandra Rieger (SPD) und Jörg Prophet (AfD) an. Amtsinhaber Kai Buchmann (parteilos) hatte vor seiner Suspendierung Ende März mehrfach erklärt, eine Wiederwahl anstreben zu wollen. Marcel Hardrath (FDP) hat seine Kandidatur als Einzelbewerber am Donnerstagmorgen zurückgezogen. Die Linken planen am Montag, 26. Juni, eine Mitgliederversammlung, auf der sie entscheiden wollen, welchen Kandidaten sie ins Rennen um das höchste Amt im Nordhäuser Rathaus schicken. Die Wahl ist am Sonntag, dem 10. September 2023.