Neun von zehn Thüringern für Beibehaltung der Noten
Franka Hitzing hat Josef Kraus eingeladen
Franka Hitzing hat Josef Kraus eingeladen

Neun von zehn Thüringern plädieren nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die Beibehaltung von Notengebung und Versetzungsentscheidungen und befürworten damit das Leistungsprinzip. Der Vorsitzende der FDP im Thüringer Landtag, Uwe Barth, sieht darin eine deutliche Bestätigung der bildungspolitischen Forderungen seiner Fraktion. "Als Bildungseinrichtung soll die Schule auf das spätere Leben bestmöglich vorbereiten. Dies geht nicht, ohne den Wert von Leistung und Anstrengung zu vermitteln - schließlich sind das genau die Werte, die später im Berufsleben stets gefragt sind", ist Barth überzeugt. Wer das Leistungsprinzip in der Schule außer Acht lasse, negiere eines der demokratischen Grundprinzipien, sagt Barth, denn in freien Gesellschaften sei gute Bildung eine Voraussetzung für Erfolg und Aufstieg.

7. Oktober 2013 um 18.30 Uhr, Bildungspolitischer Dialog "Leistung macht Spaß" mit dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, in der Traditionsbrennerei "Echter Nordhäuser", Grimmelallee 11, in Nordhausen

"Gute Noten und die Versetzung in die nächste Klassenstufe sind für die Lehrer ein gutes Mittel, um Schüler für ihre Anstrengungen zu belohnen", weiß die bildungspolitische Sprecherin Franka Hitzing, denn sie unterrichtet neben ihrer Abgeordnetentätigkeit im Landtag auch weiterhin als Lehrerin an einer Regelschule im Landkreis Nordhausen. "Schüler wollen sich vergleichen und Noten sind für sie und die Eltern ein bewährtes Mittel um sich über den erreichten Leistungsstand zu informieren." Das Gleis auf dem Thüringen unterwegs sei, führe weg von der Leistungsorientierung hin zur Gleichmacherei. Der Weg werde für viele heutige Schüler auf dem Abstellgleis enden, befürchtet Hitzing. "Wenn die Leistungs- und Begabungsorientierung unseres Schulsystem am Schreibtisch des Ministers mit einem Federstrich zum Auslaufmodell erklärt wird, dann berauben wir unsere Kinder und Jugendlichen auch um Erfolgserlebnisse", stellt die Lehrerin fest. Eine Schule, die wenig fordere und in der Leistung nicht belohnt werde, entziehe sich der Kritik. Man tue aber den Jugendlichen damit keinen Gefallen, weil in der Arbeitswelt neben Kreativität auch Leistung und Mühe gefragt seien.

Deshalb wollen die Liberalen in Thüringen am gegliederten Schulsystem aus Grundschule, Regelschule und Gymnasien sowie den Förderschulen festhalten. "Sie haben sich bewährt und Thüringen an die Spitze der Pisa-Untersuchungen gebracht", sagt Fraktionschef Barth. Das Schulsystem sollte auch in Zukunft den unterschiedlichen Begabungen der Kinder gerecht werden. "Es gibt keine Einheitskinder, also darf es auch keine Einheitsschulen geben." Das Votum der Thüringerinnen und Thüringer, sehen die Landtagsliberalen als Bestärkung in ihrem Kampf für den Erhalt von Schulnoten, Versetzungsentscheidungen und der bestehenden Schulen im Freistaat an.

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