Wahlkampf
Liberales Probesitzen im Landtag: Die JuLis
Liberales Probesitzen im Landtag: Die JuLis

Freie Wähler nicht überbewerten

"Was für den Bund richtig ist, kann für das Land nicht grundlegend falsch sein", kommentierte FDP-Generalsekretär Patrick Kurth die Äußerungen von CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus. Dieser hatte im Interview mit der Welt am Sonntag (heutige Ausgabe) für eine schwarz-gelbe Bundesregierung plädiert und ist von einer absoluten Mehrheit in Thüringen abgerückt. Kurth sagte, dass im Freistaat hart und intensiv für eine bürgerliche Mehrheit gekämpft werden müsse. Bereits zum Kleinen Parteitag der FDP Thüringen hatte auch Landeschef und Spitzenkandidat Uwe Barth, MdB, das Ziel für die Landtagswahl ausgegeben: "Wir streben eine klare Gestaltungsmehrheit für Thüringen an!" Die FDP werde allerdings "den Kurs der Eigenständigkeit und des gesunden Selbstbewusstseins" fortsetzen. Schließlich hätten die Liberalen ihre Erfolge bei der Europa- und Kommunalwahl aus eigener Kraft errungen. "Unser Wählerauftrag lautet, weiterhin eigenständig, selbstbewusst und optimistisch in den nächsten Wahlkampf gehen", so Kurth.

Der FDP-Generalsekretär warnte indes davor, die Freien Wähler überzubewerten. Der letzte Wahlsonntag sei auch für die Wählervereinigungen in Thüringen "mit Licht und viel Schatten" verbunden gewesen. "Die Überraschungssieger waren sie sicher nicht. Bei der Kommunalwahl für die Kreistage und kreisfreien Städte hat die FDP die meisten Mandate hinzugewonnen und nicht die Freien Wähler. Bei der einzigen landesweiten Wahl - der Europawahl - war das Abschneiden der Freien Wähler mit einem Landesergebnis von 1,7 Prozent niederschmetternd. Innerlich sind die Wählergemeinschaften alles andere als homogen: Von Marktradikalen bis hin zu Linkssozialisten ist die ganze Bandbreite des Streitpotentials vertreten. Ich kann nicht erkennen, dass die Freien Wähler von so einer Startposition aus wirklich auf Erfolgskurs gehen", so Kurth. Aus seiner Sicht setzen die Thüringer auf klare Mehrheiten. Dies gelte für den Bund ebenso, wie für das Land, so Kurth abschließend.