Nach Koalitionsentscheidungen:
Generalsekretär Patrick Kurth, MdB
Generalsekretär Patrick Kurth, MdB

Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär Patrick Kurth hat die Grünen aufgefordert, sich vom Namensbestandteil Bündnis 90 zu trennen. Zuvor hatte der Grünen-Landesvorstand für Koalitionsgespräche mit der Linken gestimmt. Gleichzeitig bekundete der FDP-Politiker "Respekt für die Entscheidung der SPD". Diese hatte sich für Koalitionsgespräche mit der CDU ausgesprochen. "Die Grünen haben damit ihre Hosen peinlich weit unten", so Kurth. Allerdings verwies er auch darauf, dass eine schwarz-rote Koalition im Bund "gerade wegen Unfähigkeit abgewählt wurde". Dennoch sei für Thüringen die zweitschlechteste Alternative unter den gegebenen Umständen immer noch die bessere.

Scharf griff Kurth das Verhalten der Grünen an: "Mit dem Neuen Forum oder Demokratie Jetzt hat diese Partei nichts mehr zu tun. Vor 20 Jahren kamen zahlreiche Grünen-Mitglieder aus der aktiven DDR-Widerstandsbewegung und hatten oft persönliche Repressalien zu ertragen. Das interessiert die machtgeile Grünen-Generation heute nicht mehr. Ausgerechnet am 20. Jahrestag der Prager Balkon-Rede von Hans-Dietrich Genscher beschließen die Grünen eine Zusammenarbeit mit den Linken. Das ist traurig", so Kurth. Aus seiner Sicht sei die Einschränkung der Grünen - man wolle nur dann mit den Linken koalieren, wenn auch die SPD dafür stimme - mehr als feige. "Die Grünen sind eine eigenständige Partei, die für sich selbst Verantwortung übernehmen muss. Hinter solchen billigen Gründen brauchen sie sich nicht zu verstecken", so Kurth. Vielmehr glaubt er gar, dass Grünen den zeitgleich tagenden SPD-Vorstand unter Druck für eine Linkskoalition setzen wollte.

Dies allerdings ging kräftig schief, die SPD sprach sich an diesem historischen Tag gegen eine Links-Koalition aus. Jetzt müsse auch in Thüringen zeitnah Handlungsfähigkeit hergestellt werden.