40 Vertreter aus Thüringer Unternehmen und Wirtschaftsverbänden nutzten am 18. Juni die Möglichkeit, mit Wirtschaftsminister Rainer Brüderle sowie mit Fachpolitikern der FDP-Bundestagsfraktion ins Gespräch zu kommen. Thema: Finanzen, Mittelstand, Infrastruktur, Innovation und natürlich Wirtschaft. Organisiert wurde die Konferenz in Berlin vom FDP-Bundestagsabgeordneten Patrick Kurth "Die Veranstaltung war für beide Seiten ein Gewinn. Die Thüringer Unternehmer und Verbandsvertreter hatten die Möglichkeit, Ihre Anliegen und Forderungen, an prominenter Stelle vorzubringen. Außerdem erfuhren auf diese Weise die Entscheidungsträger auf Bundesebene aus erster Hand, wo in Thüringen "der Schuh drückt." Nicht zuletzt deshalb stieß die Veranstaltung von Anfang an auf große Resonanz", resümierte Kurth, der auch Sprecher für Aufbau Ost der FDP-Bundestagsfraktion ist.
Eröffnet wurde die Konferenz im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Minister Rainer Brüderle persönlich begrüßte die Delegation. Er gab einen Überblick über die künftige wirtschaftspolitische Schwerpunktsetzung der Bundesregierung und diskutierte anschließend ausführlich mit den Anwesenden über deren Anliegen und Fragen. Im Mittelpunkt standen dabei der drohende massive Fachkräftemangel in Ostdeutschland, die Unternehmensfinanzierung, das Thema Forschung und Innovation sowie die sich weiter auswirkende Finanz- und Wirtschaftskrise. Thüringer Teilnehmer hoben mehrfach lobend die mutige Entscheidung Brüderles in Sachen Opel hervor. Wie wichtig dem Minister die Anliegen der Thüringer Wirtschaft sind, stellte er dadurch unter Beweis, dass er sich, trotz des sehr angespannten Terminkalenders eines Bundesministers, spontan eine halbe Stunde länger Zeit nahm als ursprünglich geplant.
Danach verlagerte sich die Veranstaltung in einen der Ausschusssäle des Deutschen Bundestages, wo die Diskussionen mit Experten aus der FDP-Bundestagsfraktion fortgesetzt wurden. Zum Thema Forschung und Innovation stellte der forschungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Prof. Dr. Martin Neumann, aktuelle politische Initiativen und Vorhaben in seinem Fachgebiet vor und stellte sich den Fragen und Anliegen der Teilnehmer. Der Finanzexperte Frank Schäffler diskutierte Fragen zur Schuldenkrise im Euroraum und das Problem der Geldwertstabilität. Abschließend nahm sich der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Jan Mücke, ausführlich Zeit, um verkehrspolitische Fragestellungen mit den Teilnehmern zu erörtern. Er sicherte dabei ausdrücklich zu, dass trotz des Sparpakets die Bundesregierung weiterhin mit Nachdruck das Ziel des weiteren Ausbaus der Infrastruktur verfolge und strich die große Bedeutung des Ausbaus des Gütertransports durch die Bahn heraus.
Sowohl die Organisatoren als auch die Teilnehmer zeigten sich mit der Veranstaltung hochzufrieden. Die Wirtschaftsvertreter haben die anwesenden Politiker für die Anliegen und Probleme der Thüringer Wirtschaft sensibilisiert. Man sei zuversichtlich, dass die Gespräche eine positive Auswirkung auf die Entwicklungen im Freistaat haben könnten.
Allerdings klang die Konferenz mit einem kleinen Wermutstropfen aus. Viele der Teilnehmer nahmen die Möglichkeit war, das Weltmeisterschaftsspiel Deutschland gegen Serbien im Konferenzraum gemeinsam zu verfolgen. Bekanntlich endete die Partie mit einer 0:1-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft. Im Geiste der zuversichtlichen Grundstimmung, die die Gespräche des Tages hervorgebracht haben, richteten aber alle den Blick optimistisch nach vorne, so dass man trotzdem ohne Zweifel am Achtelfinaleinzug der deutschen Mannschaft auseinanderging.