"Weichen stellen für Deutschlands starke Mitte" - das wollen die Thüringer Liberalen. Am vergangenen Wochenende ist dazu auf Einladung des verkehrspolitischen Sprechers der FDP-Landtagsfraktion Heinz Untermann der Bundesfachausschuss Verkehr der Bundespartei im Thüringer Landtag zu Gast gewesen. Dem Ausschuss gehören liberale Verkehrspolitiker aus allen Bundesländern an.
Auch in Zukunft müsse Deutschlands Mitte schnell erreichbar bleiben, fordert Untermann aus Anlass der Tagung. "Thüringen braucht die Mitte-Deutschland Verbindung (MDV) als schnelles Schienenpersonenfern- und Schienenpersonennahverkehrs-Angebot." Die Liberalen wollen sich u.a. mit Positionspapieren zu den Themen "Güterverkehr und Logistik" und "Schienenpolitik" beschäftigen und hatten sich zum Auftakt den Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr Christian Carius (CDU) und die Geschäftsführerin der Erfurter Bahn Heidemarie Mähler als Gesprächspartner eingeladen.
"Für die Thüringer Landesregierung gilt es, ihren Einfluss, auch auf der Bundesebene, geltend zu machen, damit die Thüringer Verkehrsadern auch auf lange Sicht leistungsfähig bleiben und nicht vor dem wachsenden Verkehrsaufkommen kapitulieren", forderte der FDP-Landes- und Fraktionsvorsitzende Uwe Barth mit Blick auf die Transitadern A 9 und A 4. Eine Verkehrsinfrastruktur, die für den wachsenden Transportbedarf der Zukunft gerüstet sei, verlange auch einen Ausbau von Verbindungsstrecken, wie dem Lückenschluss der A 71 zwischen Sömmerda und Heldrungen.
Menschen und Gewerbetreibende auf dem Land dürften nicht von den Verkehrswegen abgeschnitten werden. Deshalb plädiert die FDP-Fraktion für einen bedarfsgerechten Ausbau der Verkehrsverbindungen und des ÖPNV auf dem Land. "Allerdings müssen wir uns ernsthaft die Fragen stellen, was angemessene Mobilität zukünftig bedeutet und in welchem Umfang der Staat selbst diese Aufgabe zu erfüllen im Stande sein wird." Man müsse überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, den Bau, den Erhalt, den Betrieb und die Nutzung der Verkehrswege an private oder gemeinnützige Träger zu überantworten. Dies werde eine der wichtigsten Aufgabenstellungen für die Thüringer Verkehrspolitik werden.