UFaS gescheitert - Netzwerk statt Brötchen
Wirtschaftspolitiker Thomas L. Kemmerich
Wirtschaftspolitiker Thomas L. Kemmerich

"Was junge Akademiker und Spezialisten des Industriehandwerks benötigen, ist ein gut funktionierendes Netzwerk und keine Brötchen", kommentiert der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Thomas L. Kemmerich, das Aus für das als schlecht bewertete Landesprogramm Unternehmer- und Fachkräfteservice (UFaS). Mit Aktionen wie einer "Brötchenverteilung" an Pendler wollte das Land Fachkräfte zur Rückkehr nach Thüringen bewegen. Nach der Evaluation durch eine externe Hamburger Firma wird das Programm nun zum 31. März eingestellt. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP hervor, die Wirtschaftsstaatssekretär Staschewski für seinen Minister unterzeichnet hat.

"Die frei gewordenen Mittel müssen endlich für den Aufbau eines effektiven Vermittlungsnetzwerks als zentrale Ansprechstelle der Thüringer Wirtschaft und Fachkräften genutzt werden", so Kemmerich weiter. Man könne über eine Ausschreibung Mittel von der LEG umschichten, die einen privater Dienstleister beim Anschub des Projektes unterstützen und dabei für die Unternehmen und Fachkräfte als seriöser Vermittler auftrete. Noch immer sei die Vernetzung zwischen gesuchten Fachkräften und suchenden Unternehmen in Thüringen mangelhaft und funktioniere meist nur regional in der direkten Nähe der Hochschulen. "Ein weiter so mit ständig neuen Landesprogrammen bei mehrjähriger Laufzeit, viel Personal und ohne ausgegorenes Rezept kann es nicht mehr geben", so der liberale Arbeitsmarktexperte.

Wie die Landesregierung auf die Anfrage Kemmerichs antwortete, konnten nach zwei Jahren Laufzeit und über 4 Mio. Euro eingesetzter Mittel lediglich etwas unter 400 Arbeitnehmer in Thüringen vermittelt werden. Ziel des Programms sei es gewesen, qualifizierte Zuwanderer, Rückkehrer und Pendler für den Thüringer Arbeitsmarkt zu gewinnen. "Die Intention qualifizierte Fachkräfte für den Thüringer Arbeitsmarkt zu halten und zu gewinnen ist richtig. Diese dann aber mit Flugblättern auf Bahnsteigen und Autobahnrasthöfen anzusprechen ist, wie das Gutachten eines externen Unternehmens deutlich zeigt, ein falscher Einsatz von Ressourcen und Personal", so Kemmerich weiter. Auch sei es für die dringend benötigten Fachkräfte nicht notwendig, dass man sie bei Behördengängen und Bewerbungsgesprächen begleite. "Die gesuchten Fachkräfte verfügen bereits über die notwendigen Fähigkeiten bei der Arbeitssuche, nur gibt es einfach keine funktionierende Vermittlungsinfrastruktur" so Kemmerich abschließend.

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