Bereits im Juli diesen Jahres hatte die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag in einem Antrag die Landesregierung aufgefordert, eine schnelle Regionalanbindung als adäquaten Ausgleich zu den künftig fehlenden ICE-Halten von Weimar und Jena in Richtung Halle/Leipzig zu schaffen. Damals lehnten die Regierungsfraktionen den Vorschlag noch ab. Jetzt komme der Verkehrsminister mit der Ankündigung von neuen "spurtstarken Expresszügen", die künftig zwischen den Städten verkehren sollten, zeigt sich der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Heinz Untermann, verwundert über den plötzlichen Sinneswandel.
Die Liberalen hatten in ihrem Antrag auch gefordert, Tourismusexperten, Logistiker, die Wirtschaft und die Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs in die Planung einzubeziehen. Die ministerielle Diskussionsrunde mit dem Bündnis "Fernverkehr für Jena" sei ein erster erfreulicher Ansatz dafür, dass die Sorgen der Menschen in der Saalestadt vor einer Abkoppelung vom Fernverkehr im zuständigen Fachressort endlich ernstgenommen würden. Es gehe darum Chancen, die der Verkehrsknotenpunkt Erfurt ab 2017 biete, für ganz Thüringen sinnvoll zu nutzen. Dies funktioniere nur, wenn bei der zukünftigen Fortschreibung des Nahverkehrsplanes beim SPNV der Mehraufwand, welcher durch den neuen Verkehrsknotenpunkt Erfurt entsteht, eingeplant und ein adäquater Ausgleich für die fehlenden ICE-Halte in Weimar und Jena in Richtung Halle/Leipzig geschaffen werde. Außerdem sei zu prüfen, ob ein ergänzendes ICE-Fernverkehrsangebot zur Bedienung dieser Impulsregionen geschaffen werden könne, sieht sich Untermann mit den Forderungen des Bündnisses "Fernverkehr für Jena" überein.