Landtagswahl
Uwe Barth und Holger Zastrow
Uwe Barth und Holger Zastrow

Als "großen Erfolg" hat die FDP Thüringen die Stimmenzuwächse der Liberalen in Sachsen und Brandenburg gewertet. Besonders die Erfolge in Sachsen seien hervorragend. Mit Mut, Engagement und einem guten Spitzenkandidaten sei der Wiedereinzug in den Sächsischen Landtag gelungen, so FDP-Landeschef Uwe Barth. "Die Zeit der absoluten Mehrheiten ist vorbei. Die Wähler wünschen sich ein Korrektiv in der Regierung.", sagte Barth nach den Hochrechnungen.

Barth betonte dass die Thüringer Landtagswahl für den sächsischen Freistaat eine gute Vorlage gegeben habe. Die Thüringer FDP habe gezeigt, dass es möglich sei, erheblich zuzulegen. Gleichfalls habe die CDU-Mehrheit in Thüringen seit der Wahl in ihrer Selbstbeschäftigung deutlich gemacht, dass ein Korrektiv innerhalb der Regierung notwendig sei.

Der FDP-Generalsekretär Patrick Kurth wies darauf hin, dass Mehrparteienparlamente weiterhin gewollt seien. Die sächsische FDP habe zudem über Jahre hinweg ein Bild der Geschlossenheit gezeigt. Dieser Faktor sei nicht zu vernachlässigen.

Im Bezug auf das Abschneiden der anderen Partei sagte Barth, dass die sächsische SPD durch innerparteiliche Streiterei unter die Zweistelligkeit gekommen sei. Nicht zu vernachlässigen sei die Stimmenverluste von SPD und CDU bei beiden Wahlen. "Der Wähler wendet sich von den großen Parteien ab. Beide Parteien bieten auf Bundesebene ein schlechtes Bild und werden dafür abgestraft." Barth sagte, dass der Erfolg der NPD in Sachsen nicht beunruhigender sei, als der Erfolg der PDS in Brandenburg.

Kurth sagte, dass der Erfolg der Rechtsextremen zu einem "großen Teil" auch auf die Aussagen von Bundespolitikern vor der Wahl zurückzuführen sei. "Wenn die Innenminister Schily und Beckstein vor der Wahl die NPD sicher im sächsischen Landtag sehen, dann bestärken sie jene Wähler, die ihre Stimme nicht verschenken, die etablierten Parteien aber schmerzen wollen. Schily und Beckstein gehörten zu den besten Wahlkampfhelfern der NPD. Rechtsextreme Parteien leben davon, dass sie stark geredet werden.", so Kurth.

Noch am Abend gratulierte Barth seinem sächsischen Kollegen Holger Zastrow aber auch dem Brandenburgischen Landeschef Heinz Lanfermann.

Das komplette Wahlergebnis