Deutschland

Zum Tag der Deutschen Einheit hat FDP-Generalsekretär Patrick Kurth an die Erfolge der letzten 14 Jahre erinnert. Man müsse sich gegenwärtig bewusst sein, dass weder deutsche Einheit noch die Zeit danach ein "Selbstläufer" gewesen sei. "Alles, von der Wende über die Einheit bis hin zur gemeinsamen Zeit bis heute war kein "Gottesgeschenk". Mutige Bürger, umsichtige Politiker und ein kraftvolles Volk haben gemeinsam viel Arbeit geleistet und viele Erfolge verbuchen können.", sagte Kurth.

In diesem Zusammenhang verwies er auf die von linken und rechten Kräften weiter versuchte Spaltung Deutschlands. In der NPD würde der heutige Tag verächtlich kleindeutsche Einheit genannt. Man dürfe sich aber vor allem von links nicht blenden lassen: "Insbesondere die in PDS umbenannte SED lässt keine Chance aus, um das "Ost-Gefühl" wach zu halten und gegen den "westdeutschen Kapitalismus" zu wettern. Hier ist von allen Demokraten Vorsicht geboten."

Die Menschen müssten mit Stolz auf die Vergangenheit zurückblicken, so Kurth weiter: "Auch wenn es in vielen Bereichen Probleme gegeben hat und bis heute gibt - die Vereinigungs- und Aufbauleistung haben alle Deutsche in Ost- und West getragen. Dies muss in der Welt erst einmal seines gleichen finden."

Kritik äußerte der Generalsekretär an dem heutigen Festakt in Erfurt. Es sei mehr als verwunderlich, dass man die FDP Thüringen nicht eingeladen habe. Auch auf Nachfragen beim zuständigen Protokoll habe man die Antwort erhalten, dass dies seine Richtigkeit besäße.

"Ich weiß nicht, was daran richtig sein soll, wenn ehemalige Mitglieder von SED-Parteihochschulen zum Festakt geladen werden. Es ist ein verhöhnender Treppenwitz der Geschichte, wenn PDS-Abgeordnete, die sich vor der Wende freiwillig zu Mielkes Grenzwachregiment in Ost-Berlin meldeten, jetzt zum Festakt für die Deutsche Einheit eine Einladung erhalten. Und gleichzeitig soll es seine Richtigkeit haben, dass die FDP Thüringen keine Einladung erhält." Kurth warf dem Thüringer und dem Berliner Protokoll einen eher losen Umgang und mangelnde Sensibilität mit der deutschen Geschichte vor.

Er wies allerdings darauf hin, dass die FDP Thüringen über ihren Bundestagsabgeordneten Dr. Karlheinz Guttmacher "übers Hintertürchen" einen Teilnehmer am Festakt habe. Die Einladung habe er allerdings als MdB bekommen, wie alle anderen 600 Abgeordneten auch. "Es hätte sich gehört, die Vorsitzenden aller Landesparteien einzuladen. Die drei Stühle hätte man sicher auch noch gehabt.", so Kurth abschließend.

(Laut Handbuch der Thüringer Landtages hat PDS-Fraktionsmitglied Tilo Kummer für drei Jahre beim Wachregiment Felix Dserschinskij gedient. Die dreijährige Dienstzeit war eine Ausbildung zu Unteroffizier auf freiwilliger Basis.)