Persönlichkeiten
Hermann Marx in Jena
Hermann Marx in Jena

Hermann Marx, ein kämpferischer Liberaler der ersten Stunde, begeht heute seinen achtzigsten Geburtstag. Der in Erfurt geborene Marx nahm nach dem Krieg sein Studium der Rechtswissenschaft in Jena auf. 1946 trat er in die Liberaldemokratische Partei ein, 1948 wurde er zum Vorsitzenden der LDP-Hochschulgruppe gewählt. Ab Mai 1949 leitete er den Ausschuss für Hochschul- und Studentenfragen bei der LDP-Parteileitung. Am 21. März 1952 wurde er vom Staatssicherheitsdienst verhaftet und vom Landgericht Greifswald zu 10 Jahren Zuchthaus wegen Spionage und Boykotthetze verurteilt. Nach der Freilassung am 6. Oktober 1956 siedelte Marx nach Westdeutschland über. Später wurde er in Bonn kommissarischer FDP-Bundesgeschäftsführer und Abteilungsleiter im Innenministerium unter Hans-Dietrich Genscher. Jena aber blieb die Stadt, in der Marx unvergängliche und wichtige Erfahrungen und Lehren für das spätere Berufsleben gesammelt hatte.

Marx gehörte zu den Menschen, die sich in einer diktatorischen Zeit mit hohem persönlichen Risiko für die politische Freiheiten eingesetzt haben, schrieb der FDP-Landesverband in seinem Geburtstagsschreiben an Marx. "Ihr Prozess und Ihre Gefängnishaft sind Zeugnisse dafür, dass die heutigen Freiheiten nicht selbstverständlich sind." Der Landesvorstand verwies auch darauf, dass liberale Tradition im freiheits- und rechtsstaatlichen Bereich sich auch durch die Aktivitäten der LDP und der LHG Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre legitimiert. "Nicht viele Parteien können auf solche Wurzeln verweisen."

Marx wohnt noch immer in Bonn. Seit 2002 ist er wieder Mitglied des FDP-Kreisverbandes Jena.

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