Der Thüringer FDP-Generalsekretär und Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth hat das Einschwenken der Union zu Gunsten Joachim Gaucks begrüßt. Nachdem sich am Sonntagnachmittag die FDP für den DDR-Bürgerrechtler aussprach, signalisierte am Abend auch die Union Zustimmung. Wenige Tage nach dem Rücktritt von Christian Wulff (CDU) sei damit ein hervorragender Kandidat für das Bundespräsidentenamt gefunden, so Kurth. Gauck sei von seiner Wertevorstellung, seiner Biografie und seiner Denkweise ein hervorragender Kandidat und stehe deutlicher für schwarz-gelbe Politik als für das rot-grüne Lager. "Mit Gauck als Kandidaten kann die Koalition einen wirklichen Bürgerpräsidenten aufstellen, der für die guten Seiten der deutschen Geschichte steht und gleichfalls den Wert der Freiheit in besonderer Weise hervorhebt. Gerade in diesen Zeiten wäre es gut, wenn wir einen Präsidenten hätten, der Etatismus und planwirtschaftliches Denken ablehnt und den Bürgern Vertrauen in freiheitliche Werte und aufklärerisches Denken zurückgeben kann. Dies ist ein schöner Kontrapunkt zum gängigen politischen Denken in diesem Lande."
Mit Gauck als Kandidaten könne die Koalition auch die rot-grüne Opposition einladen, eine breite Zustimmung in der Bundesversammlung herzustellen. Dass die Linke Gauck mit allen Mitteln bekämpfen werde, spreche ebenfalls sehr stark für ihn, so Kurth, der auch Sprecher für Aufbau Ost der FDP-Bundestagsfraktion ist.
Abschließend erklärte der Bundestagsabgeordnete, dass die Koalition erneut in einer sehr schwierigen Frage Handlungsfähigkeit bewiesen habe. "Diese Koalition zeigte wiederholt, dass sie auch in politisch kniffligen Situationen hervorragend und professionell arbeitet." Jetzt müsse die Bundesversammlung angegangen werden, um schnell die wirklichen Herausforderungen des Landes anzugehen. "Der Kampf um den Euro als unsere Währung steht ebenso nach wie vor auf dem Plan, wie die Umsetzung unserer Wachstumspolitik und die Verteidigung bürgerlicher Freiheiten. Deutschland ist mit dieser Koalition ein erfolgreiches Land und soll es bleiben." Dafür bedürfe es umsichtiger Politik, die facettenreicher ist, als die stetige Kommentierung von Vorgängen im und um das Schloss Bellevue.