Fernsehen ohne Westerwelle ist wie Fisch ohne Wasser

Die TV-Duelle von Schröder und Stoiber würden doch durch eine Teilnahme Westerwelles erst richtig belebt. Die zwei Sauerklöße kämen durch den Spaßmacher erst richtig auf Trab. Auch sollte man (wenn diese wollen) Joschka Fischer und Frau Zimmer mit dazu nehmen. Elefantenrunde statt Zwei-Mann-Duell. Da Deutschland keine Präsidialstruktur hat, also der Kanzler nicht vom Volk gewählt wird, entspräche diese Regelung wesentlich mehr der deutschen Demokratie. Zwei Gesprächsrunden, eine für die Mächtigen, eine fürs angebliche Fußvolk ist doch reines verfassungswidriges Vorurteil. Das ist die Bevorzugung zweier Parteien gegenüber den anderen.
SPD und CDU liegen programmatisch kaum auseinander. Welchen Gehalt soll denn dann die Verengung auf zwei einzelne Leute haben. Wer den größten und schönsten Spendenskandal hat oder was?
Die größten Unterschiede liegen in den Programmen der vermeintlich kleinen Parteien. Die sind nicht immer sudelweich nichtssagend. Steuererhöhungen durch die PDS, zwei Euro für’s Benzin durch die Grünen und radikalste Steuervereinfachungen durch die FDP, das sind doch Gegensätze, die den Wettbewerb erst spannend machen. Nichts davon steht bei SPD oder CDU.
Mit welchem Recht wollen die Fernsehanstalten das den Wählerinnen und Wählern vorenthalten. Wieso begreift man in den Sendern nicht, dass es im politischen Leben mehr als eineinhalb Richtungen gibt? Ist den Fernsehmachern das zu kompliziert oder hält man Wählerinnen und Wähler für zu dumm?
Unsere Demokratie lebt von der Vielfalt, nicht von Machtinteressen.