Anlässlich des am 27. August 2016 stattfindenden Erfurter Christopher Street Days fordern die Freien Demokraten Thüringen gemeinsam mit den Jungen Liberalen Thüringen mehr Respekt und Toleranz für individuelle Lebensentwürfe sowie die komplette gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung von Menschen aller sexuellen Orientierungen.

Dabei steht für die Freien Demokraten nach wie vor die Forderung nach der "Ehe für Alle" im Vordergrund. "Es gibt keine Partnerschaften erster, zweiter oder sonstiger Klasse. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften übernehmen genau die gleiche Verantwortung füreinander und haben die gleichen Pflichten wie verschiedengeschlechtliche. Dieser Vielfalt muss die Politik mit einer kompletten Gleichstellung endlich Rechnung tragen. Die gesellschaftlichen Realitäten sind der Politik dabei wieder einmal um Meilensteine voraus.", begründet der Sprecher für Gleichstellungspolitik der Thüringer FDP, Jan Siegemund. "Deutschland gehörte mit der Einführung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft einst zu den gleichstellungspolitischen Vorreitern in Europa. Es ist schade, dass es inzwischen durch die Blockadehaltung und die konservativen Scheuklappen der Union zu den Nachzüglern gehört." "Für uns Junge Liberale ist klar, dass in einer wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich immer enger vernetzten Welt jeder das Recht hat, sein Leben in individueller Freiheit nach eigenen Vorstellungen zu führen. Gleichzeitig sollten wir jedem Menschen auch gesetzlich die Chance eröffnen, Regisseur über den eigenen Lebensweg zu sein.", fordert der JuLisLandesvorsitzende Patrick Frisch.

"Eine weitere gleichstellungspolitische Großbaustelle ist hierbei der Blutspendeausschluss für homo- und bisexuelle Männer. Die aktuelle Regelung, Menschen mit einer bestimmten sexuellen Orientierung pauschal ein bestimmtes sexuelles Risikoverhalten zuzuordnen, ist aus unserer Sicht mit einer Verantwortungs- und Respektgesellschaft, in der viele gleichgeschlechtliche Paare genauso wie verschiedengeschlechtliche vertrauensvoll und monogam zusammen leben, nicht vereinbar." Auch die Thüringer Landesregierung sehen die beiden Liberalen in der Pflicht: "Wo bleiben die versprochenen Bundesratsinitiativen der Regierung Ramelow, um gleichstellungspolitisch endlich einen Stein ins Rollen zu bringen? Im Koalitionsvertrag ist beispielsweise von einer Entschädigung und Rehabilitierung der Homosexuellen, welche wegen der ehemaligen Strafgesetzparagraphen 175 und 151 verurteilt wurden, die Rede. Wir warten bis heute auf die Initiative.", bemängelt Jan Siegemund, der auch den Landesfachausschuss "Gleichstellung und Vielfalt" der Thüringer FDP leitet. "Die Landesregierung muss in Sachen Gleichstellung ihre bisherige Symbolpolitik der ständigen Ankündigungen beenden und endlich in die Offensive gehen. Regelmäßig vor dem CSD die Regenbogenflagge vor der Staatskanzlei zu hissen, reicht allein nicht aus." "Thüringen gehört nicht zu den Vorzeigeschülern in Sachen Gleichstellung. Die Konsequenz daraus ist, dass viele junge homosexuelle Menschen dem Freistaat inzwischen den Rücken gekehrt haben und ihr Glück in Städten wie Berlin, Köln oder auch Leipzig suchen. Wir wollen einen Freistaat in Freiheit und Vielfalt, indem sich junge Menschen aller sexuellen Orientierungen selbstbestimmt wohlfühlen und sich niemand wegen seiner Gefühle verstecken muss.", ergänzt Patrick Frisch im Hinblick auf den Wegzug junger Menschen aus Thüringen. Den CSD, der an den ersten Aufstand von Homosexuellen am 28. Juni 1969 in New York erinnert, nutzen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender traditionell, um für ihre Rechte und gegen Ausgrenzung zu demonstrieren. Auf dem Straßenfest der Erfurter Version des CSD, welche am 27. August 2016 in der Zeit von 14:00 bis 21:00 Uhr auf dem Erfurter Anger stattfindet, präsentieren sich die Freien Demokraten und die Jungen Liberalen mit einem

Stand, um über ihre gleichstellungspolitischen Ziele zu informieren. "Mit unserer gemeinsamen Teilnahme von FDP und Jungen Liberalen am Erfurter CSD zeigen wir, dass die Themen der Gleichstellung von Menschen mit vielfältigen sexuellen Orientierungen bei Liberalen allen Alters einen hohen Stellenwert besitzen.", erklärt Siegemund abschließend.