Wirtschaftspolitik

Erfurt fordert mehr Engagement in der Wirtschaftspolitik

"Sollten sich die Vorwürfe des schlampigen Umgangs mit potenziellen Großinvestoren durch die Erfurter Stadtverwaltung und OB Andreas Bausewein (SPD) als wahr herausstellen, wäre dies eine Schande für die den Wirtschaftsstandort Erfurt", so formulierte Thomas L. Kemmerich, Kreisvorsitzender der Erfurter FDP, seinen Unmut über die Wirtschaftspolitik in der Landeshauptstadt. "Ich bin sehr gespannt, welche Erklärung der Oberbürgermeister den Erfurter Bürgern dann anbieten wird", so Kemmerich. Die "Schaffung von Arbeitsplätzen muss für jeden Stadtrat und erst Recht für den Bürgermeister dieser Stadt oberste Priorität haben. Es kann nicht sein, dass durch fahrlässiges Behördenhandeln Offerten von Unternehmern ignoriert oder abgewiesen werden ", so der FDP-Kreischef. Das jüngste Beispiel sei für die Liberalen "ein Ausweis der kaum vorhandenen Kompetenz der politisch Verantwortlichen in Wirtschaftsfragen." Kemmerich, selbst Unternehmer und Landesvorsitzender des Liberalen Mittelstands, fordert daher die konsequente Umsetzung einer konsistenten Konzeption zur Ansiedlung neuer Firmen. Es müsse "endlich Schluss sein mit dem Dilettantismus, mit welcher hier wirtschaftspolitische Entscheidungen getroffen werden, die über das Schicksal vieler Erfurter Familien entscheiden", so der 43-jährige. "Die FDP wird sich daher ab 2009 mit einer starken Fraktion im Stadtrat besonders für die Schaffung von Arbeitsplätzen stark machen und Ansprechpartner für die Anliegen der Unternehmer sein", betonte Kemmerich abschließend.

Durch eine Anfrage der CDU-Fraktion im Stadtrat war bekannt geworden, dass ein chinesischer Großunternehmer seit zwei Jahren bemüht ist, ein Großhandelnszentrum in Erfurt anzusiedeln. Auch die Schaffung von bis zu 30000 Arbeitsplätzen wurde in Aussicht gestellt. Dieser Investor hat sein Angebot mittlerweile zurückgezogen. Der Grund hierfür könnte womöglich die ausbleibende Reaktion der Stadtverwaltung und des OB Bausewein gewesen sein, was der Unternehmer als Desinteresse von Seiten der Kommune auffasste und seine Investition auf Eis legte.

21.03.2008 Thomas L. Kemmerich