PRESSE AKTUELL - STZ, 27.11.2008

Erfurt - Mit der Forderung nach einem Direktkreditprogramm mit Schnellprüfungsverfahren hat sich der Erfurter FDP-Bundestagskandidat Dr. Stefan Feuerstein in der Debatte um Hilfen für in Not geratene Unternehmen eingemischt.

Für viele kleine Unternehmen könnte die Hilfe in der Finanzmarktkrise mit den bisherigen Instrumentarien zu spät kommen, befürchtet Feuerstein, der in den 90er Jahren für den Freistaat Investoren angeworben hat und heute an drei Thüringer Unternehmen beteiligt ist.

Deshalb plädiert Feuerstein bei den Konsolidierungsdarlehen für ein Schnellprüfungsverfahren, in dem die Thüringer Aufbaubank innerhalb von vier Wochen entscheiden muss, ob sie eine positive Prognose für das Unternehmen und damit auch einen Kredit geben kann. Bis zu einer Kreditobergrenze von 100 000 Euro sei das gut möglich, sagte Feuerstein der stz. Und damit könnte schon zwei Dritteln der Thüringen Unternehmen geholfen werden.

Außerdem müsse die Landesregierung "Direktkredite" anbieten, fordert Feuerstein. Unternehmen, die ein Konsolidierungsdarlehen brauchen, könnten dieses dann direkt bei der Thüringer Aufbaubank (TAB) beantragen. Bisher müssen sich die Unternehmen an ihre Hausbank wenden, die für sie den Antrag stellt. Aber das hat einen Haken, befindet Feuerstein. Die Bank ist dann mit 20 bis 30 Prozent Eigenobligo am Risiko beteiligt und verlangt entsprechende Sicherheiten. Angesichts der geringen Eigenkapitaldecke könnten diese aber viele Unternehmen nicht geben.

Um die Eigenkapitaldecke der Thüringer Unternehmen zu stärken, müssten die Beteiligungsprogramme erweitert werden. Feuerstein sieht hier eine Lücke. Das Land habe die Beteiligung auf 500 000 Euro beschränkt, für private Investoren sei eine Beteiligung aber erst ab 5 Millionen Euro interessant. Deshalb müsse sich die Beteiligungsgesellschaft Thüringen (BTG) hier stärker engagieren, womit zum Beispiel Automobilzulieferern im Freistaat geholfen sein könnte. ewa


27.11.2008 Südthüringer Zeitung