"Mittel- und langfristig gibt es keine Alternative zum Bau der geplanten Pipeline zur Ableitung des Salzwassers aus dem Kalisalzabbau in die Nordsee." Das erklärte die Landtagsvizepräsidentin und Umweltpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, Franka Hitzing, im Anschluss an ein Treffen mit ihrem hessischen Amtskollegen und Umweltausschussvorsitzenden Heinrich Heidel. Die FDP-Landtagsfraktionen beider Länder trafen sich heute (16. Dezember) in Erfurt, um über Probleme im Zusammenhang mit dem Kalisalzabbau zu beraten. "Der Schutz der Umwelt hat dabei für uns Priorität", so Hitzing und Heidel. Neben der Entlastung von Werra, Weser und Aller von der Einleitung des salzhaltigen Wassers, gehe es aber auch darum Standorte und Arbeitsplätze zu sichern, so der Sozialpolitische Sprecher der Thüringer FDP-Fraktion, Marian Koppe.
"Umweltschutz endet nicht an den Landesgrenzen", betonte Helmut von Zech, Beauftragter der FDP Landtagsfraktion Hessen für K+S. Die thüringischen und hessischen Liberalen fordern ein länderübergreifendes Gipfeltreffen mit der K+S KALI GmbH. An der Betreibergesellschaft für die Pipeline, die nach derzeitigen Planungen 2020 in Betrieb gehen könnte, sollten neben K+S alle Anrainer-Bundesländer, also auch Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen, beteiligt werden. Nur wenn sich die betroffenen Länder einigten, könne die bisherige Praxis der Verpressung des harten Wassers und die Einleitung in die Werra perspektivisch beendet und die EU-Richtlinien zur Gewässerqualität durchgesetzt werden. Das Unternehmen K+S dürfe dabei nicht aus der Pflicht gelassen werden. Die Arbeit an neuen technischen Verfahren zur Salzlassteuerung sei ebenso wichtig, wie der zügige Abschluss der Planungen und der Bau der Pipeline. Nur dann wäre der Salzabbau in Hessen und Thüringen für einen längeren Zeitraum, nach derzeitigem technischem Stand für weitere 40 bis 45 Jahre, denkbar, so die Vertreter der beiden Landtagsfraktionen, die weitere Gespräche zu der Thematik vereinbarten.