Erfurt. (ger) Die ungünstigen Ursachen anpacken:

Der Thüringer FDP-Politiker und Gleichstellungsausschuss-Vorsitzende Thomas L. Kemmerich hält eine Frauenquote für genauso unsinnig, wie ein verordneter Frauenanteil in kommunal besetzten Aufsichtsräten.
Durch eine veraltete Familienpolitik, die den Herausforderungen von heute und morgen schon lange nicht mehr gewachsen sei und angesichts mangelnder flächendeckend-flexibler Angebote "gaukeln Frauenquoten vor, allein dieser durchsetzbare Anteil wäre eine Lösung", sagt er. Faktisch verändere eine Quote aber nicht die ungünstigen Ursachen dieser Entwicklung. Die Realität sehe anders aus, erklärt Kemmerich nach Gesprächen mit Familien- und Sozialverbänden. "Wenn wir nichts für eine an den konkreten Bedürfnissen der Frauen orientierten Kinderbetreuung tun, boxen wir Quoten für unser Gewissen durch, lösen aber keines der Probleme von Frauen in Führungs- und Aufsichtspositionen", so Kemmerich.

15.07.2010 Gerlinde Sommer, TLZ