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Uwe Barth
Uwe Barth

Barth: Wettbewerb der Hochschulen notwendig

Erfurt, 07.01.04. Der FDP-Landeschef Thüringens, Uwe Barth, hat heute die Pläne der SPD zur Elite-Universität abgelehnt. Eine gezielte Gründung oder Einrichtung einer solchen Universität könne nicht durch die Politik verordnet werden, die besondere Qualität von Universitäten müsse sich von selbst etablieren. Das Beispiel Erfurt habe gezeigt, dass Uni-Gründungen zu teuren Prestige-Objekten ausarten könnten.

Die Entwicklung der deutschen Hochschulen sei in den letzten Jahren durch falsche politische Entscheidungen zurückgeworfen worden. "Die bürokratischen Hemmnisse müssen abgebaut, Wettbewerb zwischen den Universitäten gefördert werden. So sollen sich die Studenten ihre Hochschule selbst wählen können, die ZVS ist daher abzuschaffen.", forderte Barth. Mit derartigen strukturellen Änderungen müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass deutsche Universitäten sich zu Elite-Einrichtungen entwickeln können.

Die Universitäten seien als höhere wissenschaftliche Lehranstalten ohnehin die Orte, an denen die geistige Elite ausgebildet werde bzw. werden sollte. Nicht eine Uni, sondern jede Universität in Deutschland müsse den Anspruch haben, im internationalen Vergleich Elite zu sein. Allerdings vertrage sich die Absicht, 40 Prozent eines Jahrganges auf Universitäten studieren zu lassen, nicht mit dem Leistungs- bzw. Elitegedanken. Stattdessen müssten sich die Hochschulen ihre Studenten und ihr Personal selbst aussuchen dürfen. Zusammen mit der freien Wahl der Universität durch die Studenten ergebe sich dann zwangsläufig ein Wettbewerb.

"Zur Elite-Uni", so Barth weiter, "wird man nicht durch Beschluss eines Parteivorstandes oder des Kanzlers. Eine Elite-Uni ist über Jahre gewachsen und verfügt über eine verbindende Tradition. In der Vergangenheit war der Begriff Elite für die SPD ein Schimpf- und Schmähwort. Der hier abgegebene Schnellschuss lässt eher auf hektischen Aktionismus als auf die Abkehr von solch ideologischem Ballast schließen. Elite bemisst sich nach liberalem Verständnis an Leistungswillen, Leistungsvermögen und sozialer Kompetenz und nicht an Herkunft und Vermögen der Eltern."

Statt teurer Prestigeprojekte sei ein höheres Augenmerk auf andere Ausbildungen wie Studiengänge an Fachhochschulen und Fachschulen und auf die Berufsausbildung vonnöten. So bräuchten zum Beispiel ein Arzt und eine Arzthelferin nicht dieselbe Ausbildung, dies sei bildungspolitischer Unsinn und Ressourcenvergeudung. Hier sei auch die Landesregierung gefragt, schließlich falle das Ressort Bildung in den Bereich der Länder, erklärte der FDP-Politiker.

07.01.2004 Pressestelle