Barth: „Noch wichtiger als das Wissen um das genaue Datum des Mauerbaus ist das Wissen um die Folgen
Die Aufarbeitung und pädagogische Vermittlung von DDR-Unrecht sollte stärker an den Schulen
verankert werden, fordert der Thüringer FDP-Fraktions- und Landesvorsitzende Uwe Barth aus Anlass des 53. Jahrestages des Mauerbaus. Es sei bedauerlich, dass nach einer infratest-dimap-Umfrage lediglich ein Drittel der unter 30-Jährigen zeitlich richtig über das historische Ereignis Bescheid wisse, noch wichtiger sei aber das Wissen um die Folgen des Mauerbaus für die Menschen in der ehemaligen DDR, sagte Barth.
"Die Berliner Mauer und die innerdeutsche Grenze mit ihren tödlichen Minenfeldern,
Selbstschussanlagen und dem Schießbefehl schotteten die Menschen ab und hinderten sie auf ihrem Weg in die Freiheit. Sie sollte mit dem Mittel der Angst die menschenverachtende
Diktatur der SED vor dem Freiheitsdrang seines eigenen Volkes schützen", machte Barth
deutlich. 150 Kilometer Mauer in und um Berlin und fast zehnmal so viele Kilometer hochgerüsteter Grenzanlagen an der innerdeutschen Grenze zementierten die deutschdeutsche Teilung und sperrten die Menschen der DDR ein. 28 Jahre später hatten
hunderttausende Bürger der DDR allen Mut zusammengenommen und dieses durch die
Kommunisten bis zuletzt verteidigte Bollwerk am 9. November 1989 zu Fall gebracht.
"Auch nach 53 Jahren ist der Mauerbau Mahnung und Verpflichtung zugleich", so Barth. "Wir müssen wachsam bleiben! Wir müssen unsere Augen offen halten bei allen politischen Kräften, die versuchen, uns mit Ausgrenzung, Unterdrückung und Vorurteilen ihre politische
Überzeugung aufzuzwingen. Der Mauerbau ist gleichzeitig auch Verpflichtung an jeden von uns,
das Gedenken an diese schreckliche Epoche der Geschichte Deutschlands aufrechtzuerhalten.
Dies kann nur durch Aufklärung und weitere Aufarbeitung des SED-Unrechts geschehen. Wir
müssen auch weiterhin an die Verbrechen in der DDR erinnern. Nur so können wir der Verklärung der Geschichte, der Geschichtsverfälschung und der Verharmlosung der Gräueltaten
des SED-Regimes vorbeugen", so Barth. "Die Erinnerung an die Opfer und der Mut der vielen
Menschen, die sich gegen das SED-Regime zur Wehr gesetzt haben, müssen wir lebendig
erhalten. Sie macht uns deutlich, welchen Wert die Freiheit auch in der heutigen Zeit besitzt",
so Barth abschließend.