Dezernatszuschnitt des Oberbürgermeisters Erfurts

Bedenklich findet Stadtrat Christian Poloczek-Becher (FDP) die Umgestaltungsgedanken der Dezernate im Erfurter Rathaus.

"Ich halte es für gefährlich, die sehr anspruchsvolle Aufgabe der Finanzverwaltung der Stadt Erfurt, auch noch mit der Leitung des Amtes für Wirtschaft zu beschweren. Hier werden gegensätzliche Interessen miteinander verschmolzen, personelle Anforderungen noch mehr nach oben geschraubt und Prozesse noch mehr verlangsamt. Ich halte es für wichtig den Bereich der Wirtschaft massiv aufzuwerten, damit Erfurt sich in Zukunft als Wirtschaftsstandort behaupten und noch besser entwickeln kann. Bisher wurde dieser Bereich zu sehr vernachlässigt, was sich in der schleppenden Wirtschaftsansiedlung in Erfurt wiederspiegelt." so Poloczek-Becher.

Er bemängelt, dass es der Stadt bisher nicht gelungen ist, Unternehmensansiedlungen nach Erfurt zu bekommen, welche auch ihren wirtschaftlichen Standort hier bündeln.

"Dies muss durch hohe Fachkompetenz stetig bemüht werden, hier muss ein Beigeordneter sein Hauptaugenmerk drauf legen. Dies funktioniert nicht, wenn er auch noch die Finanzen der Stadt im Griff halten muss!" Poloczek erinnert an die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Stadt, die nicht vorhandenen Finanzrücklagen und die hohen Herausforderungen der Schulsanierung, sowie fehlende Kita-Plätze, ganz zu schweigen fehlender Sportstätten in der schulischen Bildung.

"All diese Aufgaben fordern auch einen Finanzbeigeordneten massiv, da kann er nicht noch die Wirtschaft entwickeln. Zumal die Unternehmen angesichts der extrem hohen steuerlichen Belastung in der Landeshauptstadt hier nicht wirklich einen gleichwertigen Ansprechpartner finden. Viele mittelständische Unternehmen und Kleinbetriebe suchen eher die Ansiedlung vor den Toren der Stadt, da ihre steuerlichen Belange hier deutlich geringer sind als in Erfurt und somit besser im Unternehmen und Mitarbeiter investiert werden kann, als in die Finanzkasse der Stadt."

Poloczek-Becher fordert den Oberbürgermeister auf, diesen Schritt der Zusammenlegung noch einmal deutlich zu überdenken und hier eine Lösung im Interesse der Unternehmen und in der Finanzsicherung der Stadt zu finden!

15.12.2018