Familienpolitik

Gebühren- und beitragsfreie Kindertagesplätze will die FDP Thüringen durchsetzen. Der FDP-Landesparteirat diskutierte und beschloss einen entsprechenden Antrag des Landesvorstandes. Danach soll Thüringen Kindertagesplätze komplett ohne Kosten für Eltern anbieten. Die FDP will damit nicht nur Familien entlasten, sondern auch Standortfaktoren stärken. Die Finanzierung dieses Vorhabens könne gesichert werden. Thüringen verfüge über eine große Finanzstärke. Derzeit allerdings würde in Überbürokratisierung, Fördermaßnahmen und Prestigeobjekte investiert - auf den Rücken der Familien. Auch die Spendenbereitschaft von Familien oder Unternehmen für Kindertagesstätten sei nicht zu unterschätzen. Hier bestünden erhebliche Potentiale.

Die FDP will mit ihrem Vorhaben zugleich Ungerechtigkeiten ausschalten. So würde derzeit ein kostenloses Hochschulstudium angeboten, die vorschulische Sozialisierung und Pädagogik wäre indes sehr teuer. Dabei sei frühkindliche Entwicklung ein äußerst wichtiger Lebensabschnitt. Gebühren- und beitragsfreie Kindertagesplätze könnten, laut Kurth, einen gewichtigen Standortfaktor bilden. Der Freistaat sei in Sachen Hochschulen, Wissenschaft, Industrie aber auch Tourismus nur Mittelmaß und deshalb immer weniger attraktiv. Durch kostenfreie Kindertagesplätze könnte die Abwanderung aufgehalten und Zuwanderung verstärkt werden. Thüringen würde durch Kostenfreiheit bei Kindertagesstätten an die Spitze Deutschlands in Sachen Attraktivität gelangen.

Bis zur Landtagswahl 2009 will die Thüringer FDP das Vorhaben zu gebühren- und beitragsfreien Kindertagesplätzen inhaltlich und haushaltspolitisch untersetzen. Das Ziel sei klar, dass mit diesem Konzept die ländlichen Regionen gestärkt und die Abwanderung zurückgefahren werden könne. Bereits die Bundes-FDP hatte sich für kostenfreie Kindertagesplätze ausgesprochen. Allerdings bezog sich dieser Beschluss auf das Vorschuljahr, das zugleich verpflichtend für alle Kinder eingeführt werden soll.

19.09.2006 Pressestelle