Die Themen Bildung und Wirtschaft stehen im Mittelpunkt der Frühjahrsklausur der FDP-Landtagsfraktion. Am 29. Und 30. März treffen sich die liberalen Abgeordneten und Fraktionsmitarbeiter zur Strategieberatung in Schmölln/ Altenburger Land. Als Gast können sie dabei den Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, begrüßen, mit dem sie über das Bildungssystem in Deutschland und die aktuellen bildungspolitischen Probleme in Thüringen diskutieren wollen. "Bildung geht nur mit Anstrengung" plädiert Kraus, dessen Verband bundesweit 160.000 Lehrer vertritt, in seinem aktuellen Buch für eine leistungs-, begabungs- und kindgerechte Schule. Er zeigt darin Wege auf, wie Deutschland wieder zu einer selbstbewussten Bildungsnation werden kann.
"Fordern und Fördern ist auch die liberale bildungspolitische Maxime", sagt die FDP-Bildungspolitikerin Franka Hitzing. Die Liberalen erhoffen sich von der Diskussion mit dem Experten, weitere Argumente für den Erhalt des gegliederten Schulsystems in Thüringen und gegen eine "Schule der Gleichmacherei". Die Fraktion will im Herbst ein bildungspolitisches Grundsatzpapier verabschieden, dessen erster Entwurf in Schmölln diskutiert werden soll.
Beschließen wollen die Liberalen im Rahmen der Klausurtagung ihr wirtschaftspolitisches Grundsatzpapier. Darin wollen sie ihre Alternativen zur Wirtschaftspolitik der Landesregierung formulieren. "Thüringen ist das das Land des Mittelstands, über 90 Prozent der Unternehmen haben weniger als 10 Mitarbeiter", betont der wirtschaftspolitische Sprecher Thomas L. Kemmerich. Die Wirtschaftspolitik des Landes orientiere sich aber viel zu sehr an großen Strukturen, wie das jüngste Beispiel der Schlecker-Bürgerschaft belege. Der Mittelstand werde systematisch benachteiligt. "Dem wollen wir mit liberaler Wirtschaftspolitik entgegenwirken."
Im Rahmen der Klausurtagung ist auch ein Treffen der Fraktion mit Kommunalpolitikern des Altenburger Landes geplant.